Bei der vierten Wahl seit 2021 könnte die Partei des Ex-Premiers Platz eins holen – aber ohne Aussicht auf eine stabile Mehrheit.
Zumindest der Kampfgeist von Bulgariens Stimmenjägern scheint vor der vierten Parlamentswahl in 18 Monaten ungebrochen. Die Anti-Korruptionspartei PP habe „das Land in die Katastrophe geführt“, wetterte Ex-Premier Bojko Borissow von der rechten Gerb-Partei: „Bulgarien sieht aus wie nach einem Krieg.“ PP-Chef Kiril Petkow entgegnete spitz, die Wähler sollten am Sonntag Borissow helfen, „für sich die richtige Entscheidung zu treffen – und in Pension zu gehen“.
Interesse sinkt
Aber das Interesse des von vielen Wahlkämpfen ermatteten Publikums sinkt. 2021 konnte in dem EU-Land nach zwei der drei Wahlen keine Regierung gebildet werden. Die dann im Dezember vereidigte, wenig homogene Vierparteienkoalition von Petkow stolperte im Juni bereits nach einem halben Jahr wieder aus dem Amt.