UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-WAR
Lokalaugenschein

Reportage aus der Ostukraine: Totenstille in befreiten Städten

Kiews Truppen haben die russische Armee aus den strategisch wichtigen Städten Lyman und Swjatohirsk vertrieben. Dort zeigt sich das ganze Ausmaß der Verwüstung: zerstörte Häuser, tote russische Soldaten neben der Straße.

Sobald in der Ukraine das Gespräch auf Swjatohirsk fällt, beginnen die Augen zu glänzen. Man erinnert sich an rauschende Hochzeitsfeiern, feuchtfröhliche Geburtstage, Absturzwochenenden mit Freunden oder einfach an einen glücklichen Familienurlaub. Swjatohirsk, eine nur 4000 Einwohner große Stadt, liegt in der „ukrainischen Schweiz“. Das ist eine wahrlich idyllische Region in der Ostukraine, Region Donezk, mit sanften Hügeln und Pinienwäldern, die tiefgrün bis zum Horizont reichen. Ein besonderer Anziehungspunkt ist ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das mit seinen Golddächern auf weißen Felsen am Ufer des Flusses Siwerskyj Donez steht.

Aber mit der Invasion fand die Idylle ein jähes Ende. Nach wochenlangen Kämpfen übernahmen die Soldaten des Kremls im Juni die Kontrolle über Swjatohirsk. „Sie haben eine große Party mit Wodka, Musik und Mädchen gemacht“, erzählt Natalia, eine Bewohnerin der Stadt. „Die Russen haben die Häuser geplündert und das Diebesgut dann in gestohlenen Autos abtransportiert.“

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