Wladimir Putin, Herr über Russland und Generalissimus seiner (seiner Meinung nach) glorreichen Streitkräfte, wird am Freitag also 70.
Charaschó! Da werden die Krimsektkorken knallen wie Kanonenschläge, Silberschüsseln mit Kaviar gefüllt wie Landstriche mit Streubömbchen, und wenn man schon Kiew nicht erobern konnte, so wird man sich's beim Festmahl im Kreml halt symbolisch in Form von Huhn auf Kiewer Art einverleiben, dem klassischen gefüllten Hühnerfilet der russisch/ukrainischen Küche.
Das Geburtstagskind aus St. Petersburg hat seinem Land und sich selbst, jedenfalls mit dem Blut seiner Soldaten, auch tolle Geschenke gemacht: Die annektierten ukrainischen Lande sind nämlich sagenhaft reich, die Wirtschaft dort blüht, alles ist fast schweizerisch hoch entwickelt und gepflegt und die paar Millionen Leute sind total happy. Welch berauschende Bereicherung fürs riesige Russland von der Ostsee zum Pazifik! Und kost' fast nix. Viel Spaß noch damit. Tröööt!
Auf der Geburtstagstorte werden vielleicht Kerzen in Form von Kreuzen stecken. Ja schön lächeln beim Ausblasen!
Irgendwie muss ich an das großartige Lied „Unhappy Birthday“ der englischen Band The Smiths von 1987 denken. Wie heißt's dort:
I've come to wish you an unhappy birthday.
I've come to wish you an unhappy birthday.
'Cause you're evil
and you lie.
And if you should die,
I may feel slightly sad
but I won't cry.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2022)