Porträt

Vom Vollwaisen zum sechstreichsten Chinesen

BYD kennen außerhalb Chinas nur die wenigsten, dabei hatte das Unternehmen nun mit dem Autoverleiher Sixt den ersten großen Durchbruch in Europa. Hinter dem Erfolg steht eine überlebensgroße Unternehmerfigur.

Peking. Dass Wang Chuanfu keine unternehmerischen Risken scheut, ist eine maßlose Untertreibung. Die Biografie des Chinesen strotzt nur so vor waghalsigen Wetten: Vor einem Vierteljahrhundert kaufte er mit BYD einen maroden, staatlichen Autokonzern auf, um künftig an Chinas batteriebetriebener Zukunftsmobilität zu tüfteln. „Build Your Dreams“ ist ein überaus passendes Akronym für jenen Konzern, dem im ersten Halbjahr 2022 gelungen ist, wovon Volkswagen oder General Motors bislang nur träumen kann: Das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen ist an Marktführer Tesla vorbeigezogen, mit 641.000 Einheiten verkaufte man von Jänner bis Juli die meisten Elektroautos weltweit.

Und nun gelingt BYD auch als erstem chinesischen Autobauer ein signifikanter Vorstoß auf dem europäischen Markt: Am Dienstag kündigte der Autovermieter Sixt an, über die kommenden Jahre rund 100.000 Elektroautos des chinesischen Herstellers BYD zu kaufen. Diese sollen zunächst Sixt-Kunden in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien angeboten werden. Für die chinesische Marke, die außerhalb ihres Heimatmarkts bislang nur die wenigsten kennen, ist es ein außerordentlicher Erfolg.

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