Buchkritik

Das Böse kommt in unerwarteter Gestalt

(c) Max Pitgoff
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Calla Henkel macht es spannend: Aus einer Uni-Story wird ein Kriminalroman, zuletzt gar ein Mystery-Thriller. Was ihre vier Protagonistinnen in „Ruhm für eine Nacht“ miteinander verbindet: die Gier nach Erfahrungen aller Art.

Was für ein böses Buch! Nein, falsch: Böse kann das Buch nicht sein – böse ist die Geschichte, sind die Menschen darin, vornehmlich die Frauen. Nein, auch das etwas missverständlich, schließlich soll das ja kein misogyner Abriss werden – aber die vier wichtigsten Protagonisten in Calla Henkels Roman „Ruhm für eine Nacht“ sind nun einmal Frauen, und die verweisen in ihrem Dasein und Tun auf einige menschliche Abgründe.

Da sind zwei amerikanische Studentinnen, die ein Auslandsjahr in Berlin verbringen, um ihr Kunststudium voranzutreiben. Wir schreiben das Jahr 2008, und das ist nur ein Jahr nach dem realen Fall „Amanda Knox“ – des „Engels mit den Eisaugen“ –, jener US-Austauschstudentin, die in Perugia angeblich ihre Mitbewohnerin ermordete und dafür in Italien vor Gericht stand. Die aus reichem Haus stammende Hailey ist völlig besessen von der Story, während Zoe gar nichts davon hören will. Das hat einen bestimmten Grund: Ihre beste Freundin wurde rund ein Jahr zuvor ermordet, der Mörder nie gefasst.

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