Theatermusiker Imre Lichtenberger Bozoki präsentiert mit „Horses“ ein Herzensprojekt: Ein „unpeinliches“ Musical, das von der Gegenwart erzählt.
René ist Texter einer rechtskonservativen Bewegung, leidet jedoch an Burn-out und fährt aufs Land, um sich zu erholen. Als ihn am Steuer eine Panikattacke ereilt, überfährt er einen Ausländer; beim Versuch, den Unfall zu vertuschen, trifft er auf die Erbin des angrenzenden Hofs, die ihn für einen syrischen Pferdeflüsterer hält. So landet René auf dem solidarischen Gut Mensch.
Das ist die Log Line, wie es in der Drehbuchsprache heißt, von „Horses“, und wenn man Imre Lichtenberger Bozoki nun fragt, warum er die Geschichte ausgerechnet als Musical erzählt, dann, findet er, zeige das auch schon viel. Das Problem sei, dass Musicals bei uns ganz anders gesehen würden als in Amerika mit ihren Wurzeln bei Gershwin und Porter. „Das Musical stammt ja aus der Jazztradition, wo man das Format des Gesamtkunstwerks der Oper mit anderen Mitteln weiterführen wollte.“ Nach Europa seien dann leider nicht immer die besten herübergeschwappt.