„Er flog voraus“

Semi-Doku über Karl Schwanzer: Verspielte Klarheit der Form

Ofczarek wandelt, Schwanzers Texte rezitierend, durch seine Bauten. Hier die Kapuzinergruft.
Ofczarek wandelt, Schwanzers Texte rezitierend, durch seine Bauten. Hier die Kapuzinergruft.Gruber/Filmdelights
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Karl Schwanzer (1918–1975) war ein herausragender österreichischer Architekt. Max Grubers Semi-Doku „Er flog voraus“ soll das ans Kinolicht bringen. Schwierig. Was sonst.

Eines ist so klar wie dringlich: Karl Schwanzer war der herausragende Architekt der österreichischen Nachkriegszeit – und das ist heute zu wenigen bewusst. Klar wie dringlich also auch, dass ein Film, gar ein Kinofilm, dieser Sichtbarkeit zuträglich ist. Einen solchen stemmte ein bei diesem Unterfangen eingespieltes Team – gemeinsam brachte man 2018 schon eine Graphic Novel zu Schwanzers Leben heraus – jetzt: Sohn Martin Schwanzer, Enkelin Caroline Schwanzer und Max Gruber fungieren als Produzenten, Letzterer zeichnet auch für Buch und Regie verantwortlich. Gerade lief „Er flog voraus“ in den Kinos an.

Und es ist schwierig. Was durchaus zum Titelhelden passt, diesem Dauerentwerfenden, Dauerbauenden, Dauerkommunizierenden, der 1975 den Freitod wählte. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Schwanzer hatte nach dem Krieg als mächtiger wie zugänglicher Professor an der TU einer jungen Wiener Architektenszene mit seiner Leidenschaft und internationalem Weitblick die Welt geöffnet, er förderte sie, beschäftigte sie in seinem für damalige Verhältnisse unverschämt großen Büro, in allem ganz würdiger Nachfolger eines Otto Wagner.

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