Neuvorstellung

Smart #1: So können die Chinesen ruhig kommen

Die Launch Edition des Smart #1
Die Launch Edition des Smart #1
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Die Zusammenarbeit von Mercedes und Geely hat ein Auto geboren: 2023 kommt der Smart #1 nach Österreich.

Stellen wir einleitend gleich klar: Der Smart, der 2023 zu den Händlern in Österreich kommt, hat mit dem Smart, der aktuell noch bei den Händlern steht, gar nichts zu tun. Der alte, also jener mit E- oder Verbrennungsmotor, entstand mit großer Hilfe der Franzosen. Der neue, jener mit reinem Elektroantrieb, entsteht mit großer Hilfe der Chinesen. Die Konstante ist in beiden Fällen Mercedes, die hier wie da dabei sind.

Der batterieelektrische Smart #1 - gesprochen "Hashtag one" - ist das Ergebnis eines Joint Venture von Mercedes und Geely. Die Chinesen, deren Name übersetzt übrigens "Glückverheißendes Automobil" bedeutet, haben mit dieser Art der Zusammenarbeit Erfahrung. Die Elektroautomarke Polestar ist aus einem Joint Venture von Geely mit Volvo entstanden, wobei Volvo seit 2010 ohnehin zu Geely gehört.

Dass sich der chinesische Hersteller für den Smart #1 mit der deutschen Premiummarke zusammengetan hat, ist nicht ganz überraschend: Li Shufu, Gründer von Geely, ist einer der größten Einzelaktionäre von Mercedes.

Wenn man hinter einem Smart #1 nachfährt, erkennt man gleich den Beitrag von Mercedes. Das Heck erinnert sehr stark an den Mercedes EQA. Es ist also das Design, das von den Deutschen kommt. Man sieht immer wieder Anleihen und Zitate, etwa an den Türinnenseiten oder generell am fließenden Äußeren.

Es war sicher nicht die schlechteste Entscheidung, den Deutschen die Gestaltung zu überlassen. Der Innenraum des Smart ist hochwertig verarbeitet und auf das Wesentliche beschränkt. Man findet kaum Tasten, wenn doch, dann am Lenkrad. Die Steuerung erfolgt primär über den großen 12,8-Zoll-Touchscreen.

Bei einem ersten kurzen Kennenlernen dauerte es nicht lang, um Steuerung und Menüs zu beherrschen. Manch andere Hersteller können hier noch etwas lernen. Wie man es von Mercedes kennt, wählt man den Vorwärts- oder Rückwärtsgang per Hebel am Lenkrad. Ein Druck aktiviert den Parkmodus, danach steigt man einfach aus, das Auto schaltet selbstständig ab und sperrt zu. Den Schlüssel kann man in einigen Fällen ganz zu Hause lassen, wenn man nämlich die Handy-App verwendet und das Auto per Smartphone öffnet und startet. So können andere Familienmitglieder auch ohne Schlüssel das Auto nutzen.

Flotte Brabus-Variante

Die Plattform, auf der der Smart #1 aufbaut, kommt von den Chinesen. Auffällig: Die Räder sind weit nach außen gezogen, das ergibt kurze Übergänge und einen langen Radstand von 2760 Millimetern. Nicht schlecht für ein Auto, das 4,3 Meter lang ist. Drei Personen haben also recht bequem auf den Hintersitzen Platz.

Bei der Fahrwerkabstimmung haben die Deutschen zweifellos auch mitgesprochen, man hat eine komfortable, dennoch nicht zu weiche Abstimmung gefunden.

Angetrieben wird der Smart #1 nur an den Hinterrädern von einem 200 kW/272 PS starken Elektromotor. Die Batterie speichert bis zu 66 kWh, das reicht laut WLTP für 420 bis 440 Kilometer. Zu Hause kann man den Akku mit bis zu 22 kW laden, an Gleichstrom-Ladesäulen mit bis zu 150 kW.

Die Brabus-Variante
Die Brabus-Variante

Mercedes/Geely motzen auch diesen Smart auf - nicht zum AMG, aber zum Brabus. Mit netten Designelementen (natürlich in Rot gehalten), einer speziellen Lackierung und stolzen 315 kW/428 PS, die diesmal von allen vier Rädern auf die Straße gebracht werden.

Das Einstiegsmodell Pro+ beginnt bei 42.200 Euro, luxuriöser fährt man in der Premium Linie (ab 45.900 Euro), für die Brabus-Variante bezahlt man ab 49.900 Euro. Bestellbar ab Dezember.

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