Klage

Schach: Niemann verklagt Carlsen auf 100 Millionen Dollar

Hans Niemann
Hans Niemann(c) APA/AFP/TIM VIZER (TIM VIZER)
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Hans Niemann sieht eine Verschwörung zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und Chess.com und fordert Schadenersatz für „verheerende Schäden“ an seiner Karriere.

US-Jungstar Hans Niemann holt im großen Schach-Skandal zum Gegenschlag aus. Der 19-Jährige verklagt Weltmeister Magnus Carlsen und die Online-Plattform Chess.com auf 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Niemann behauptet, es habe eine Verschwörung zwischen Chess.com und Carlsen gegeben, als Vergeltung für seinen überraschenden Sieg über Carlsen im September beim Sinquefield Cup in St. Louis. "Meine Klage spricht für sich selbst", schrieb Niemann auf Twitter.

Weltmeister Carlsen hatte sich nach der Niederlage aus dem Turnier zurück gezogen und erst kryptisch, dann konkret Betrugsvorwürfe gegen den US-Amerikaner erhoben. In weiterer Folge veröffentlichte Chess.com, auf dessen Seite Niemann inzwischen gesperrt ist, seine Untersuchung, wonach der Teenager in über 100 Online-Partien und damit weit öfter als die zwei Mal, die er zugegeben hat, betrogen haben.>>> Was der Chess.com-Bericht über Niemann erklärt - und was nicht

Laut Klageschrift geht Niemann nun gerichtlich gegen Carlsen vor, um sich "von den verheerenden Schäden zu erholen, die die Beklagten seinem Ruf, seiner Karriere und seinem Leben zugefügt haben", indem sie ihn "auf ungeheuerliche Weise" diffamiert und sich unrechtmäßig abgesprochen hätten, um ihn auf die schwarze Liste zu setzen.

Im Zuge von Carlsens Anschuldigungen, so heißt es in der Klage, seien Niemann Turniereinladungen entzogen worden und ein bevorstehendes Match gegen den 17-jährigen deutschen Großmeister Vincent Keymer sei ganz abgesagt worden. Weiter heißt es, Niemann erhalte "keine Anstellung als Schachlehrer an einer angesehenen Schule".

Laut BBC haben die Anwälte von Chess.com Niemanns Vorwürfe bereits als "gehaltlos" abgetan. Carlsen oder seine Anwälte haben sich noch nicht zu den Anschuldigungen geäußert.

(red./dpa)

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