In Sachen Geldanlage sind die Österreicher gut beraten, wieder einmal nach Schweden zu schauen - und für das ersparte Geld einen Kauf dieser drei Aktien zu überlegen.
Das Gedankengeäude des Heinrich „Heini“ Staudinger, seines Zeichens Unternehmer und Kandidat bei den jüngsten Präsidentenwahlen, ist stellenweise gewöhnungsbedürftig, jedenfalls eigenwillig. Aber eine seiner Feststellungen, die er vor einigen Jahren auf einer Podiumsdiskussion äußerte, ist dann doch bedenkenswert: Die Art – sagte er – und Lust, wie die Österreicher auf ihrem Ersparten sitzen, statt zu investieren, ließen ihn vermuten, dass sie in dieser Hinsicht in der Analphase stecken geblieben sind.
Staudinger meinte nicht das Investieren am Kapitalmarkt, sondern in eine eigene Firma oder über andere Beteiligungsformen in die anderer.
Tatsächlich verfügten die Österreicher mit Stand 30. Juli 2022 über 323 Milliarden Euro an Cash und Spareinlagen, wie Daten der Nationalbank zeigen. Die Sparquote ging zwar seit dem Rekordwert von 13,3 Prozent im ersten Pandemiejahr 2020 (die Statistik Austria nennt gar 14,4 Prozent) zurück. Mit etwa zwölf Prozent im Vorjahr war der Anteil des Nettoeinkommens, das auf die Seite gelegt wurde, aber dennoch hoch. Vergleichbare Länder wie Belgien oder Japan sparen deutlich weniger.
Nun ist Investieren kein Selbstzweck. Angesichts der miesen Börsenperformance heuer fuhr man mit Cash und Spareinlagen, obwohl sie keine Zinsen brachten, auf weite Strecken sogar besser als mit Aktien. Und mit den steigenden Zinsen werfen Bankeinlagen nach einem Jahrzehnt Flaute allmählich wieder etwas ab. Allerdings auch nur nominal, denn real ist die Inflation um ein Vielfaches höher.
Um langfristig Vermögen aufzubauen und auch so für die Pension vorzusorgen, führt also kaum ein Weg an Aktien vorbei. Dass das machbar ist, zeigt Schweden, wo in den 1990er Jahren die Sozialdemokraten den schwer defizitären Staatshaushalt radikal sanierten und auch das Pensionssystem reformierten, sodass die Bürger nun einen Teil der Geldanlage aus dem selbst finanzierten Pensionskonto selbst managen dürfen. Eine der Folgen, sagen Experten, sei, dass sich die Bevölkerung weit mehr mit der Wirtschaft und dem Markt beschäftige, um zu sehen, ob und wie das Geld arbeitet.
Wer sich aktuell mit der Börse beschäftigt, muss nach wie vor zur Kenntnis nehmen, dass alles aufgrund der bekannten wirtschaftlichen, geld- und geopolitischen Unsicherheiten stockt bzw. die Kurse erratisch nach unten und oben ausschlagen. Zugegeben, keine Phase für Neueinsteiger. Und selbst für Erfahrene eine Umgebung, der man mit Respekt begegnen soll. Man kann dem Spiel gut und gern weiter von der Seitenlinie aus zusehen. Aber je länger es so unruhig ist, umso näher rückt auch der Zeitpunkt, wo man bei den vielen verbilligten Papieren wieder wird zulangen können. Wer sich dafür jetzt oder später als interessant anbietet?