CIA richtet Arbeitsgruppe "WTF" zu Wikileaks ein

Ukrainian activists hold a rally in support of WikiLeaks founder Julian Assange in front of the Swedi
Ukrainian activists hold a rally in support of WikiLeaks founder Julian Assange in front of the Swedi(c) REUTERS (Stringer/russia)
  • Drucken

Die "Wikileaks Task Force" soll potenzielle oder tatsächliche Behinderungen der Geheimdienstarbeit durch die Aufdeckungsaffäre untersuchen. WTF wird von der Spionage-Abteilung geleitet.

Der US-Geheimdienst CIA hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Folgen der Enthüllung tausender Geheimdokumente durch die Internet-Plattform Wikileaks zu untersuchen. CIA-Chef Leon Panetta habe die sogenannte "Wikileaks Task Force" (WTF) damit beauftragt, zu prüfen, ob die jüngst veröffentlichten Dokumente die ausländischen Beziehungen des Geheimdienstes oder seine Einsatze beeinträchtigten, sagte Behördensprecher George Little am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Einem weiteren CIA-Vertreter zufolge wird die Arbeitsgruppe von der Abteilung für Spionage-Abwehr geleitet.

"What the fuck?"

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Information über die geheimdienstliche Arbeitsgruppe machten sich tausende Internet-User weltweit in Foren wie Twitter oder Facebook über das Kürzel "WTF" lustig, das im Englischen für den Slang-Ausdruck "What the fuck?" steht. Im Deutschen würde das sinngemäß "Was zum Teufel?" oder "Was zum Henker?" bedeuten. Mit diesem Kürzel wurden z.B. auf Twitter in den vergangenen Tagen und Wochen zahlreiche Informationen über die Verhaftung von Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange kommentiert.

Die USA suchen derzeit nach Wegen, Assange wegen Geheimnisverrats vor Gericht zu stellen. Seine Plattform hatte in den vergangenen Monaten US-Dokumente zu den Einsätzen in Afghanistan und im Irak sowie Depeschen aus US-Botschaften in aller Welt öffentlich gemacht.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Pentagon wollen unsere Papiere
Außenpolitik

Pentagon: Wir wollen unsere Papiere zurück

Die USA fordern, dass die Internetplattform WikiLeaks rund 77.000 geheime Kriegsdokumente wieder löscht und vor allem 14.000 noch nicht veröffentlichte zurückgibt. Der Druck auf Wiki-Leaks wurde erhöht.
Mysterioese Datei InternetPortal WikiLeaks
Außenpolitik

Mysteriöse Datei auf Internet-Portal WikiLeaks

Wie das US-Technologie-Magazin "Wired" berichtete, war eine 1,4 Gigabyte große Datei wenige Tage nach der Veröffentlichung von rund 92.000 US-Geheimdokumenten zum Afghanistan-Konflikt aufgetaucht.
WikiLeaks Mission Aufklaerung
Medien

WikiLeaks: Mission Aufklärung

Wie funktioniert WikiLeaks? Daniel Schmitt von den Internetaufdeckern, die eben einen Coup mit Dokumenten über den Afghanistan-Krieg landeten, erzählt. Die Finanzierung läuft auf Spendenbasis.
WikiLeaks Mutmasslicher Informant USMilitaerhaft
Außenpolitik

WikiLeaks: Mutmaßlicher Informant in US-Militärhaft

Ein 22-jähriger US-Soldat soll vertrauliche Dokumente zum Afghanistan-Einsatz heruntergeladen haben. Er war bereits in Haft, weil er ein kompromittierendes Irak-Video weitergegeben hat.
Afghanistan: FBI soll Wikileaks-Informanten festnageln
Außenpolitik

Afghanistan: FBI soll Wikileaks-Informanten festnageln

US-Verteidigungsminister Gates und Generalstabschef Mullen wettern gegen die Veröffentlichung von Geheimakten. Indes steht ein Gefreiter der US-Armee erneut unter Verdacht die Dokumente weitergegeben zu haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.