Literatur

Wen(n) Emily Brontë verzückt

„Wuthering Heights“, zerlegt von Mithu Sanyal: So macht Literaturkunde Spaß.

Wuthering Heights“ („Sturmhöhe“), Emily Brontës einziger, 1847 unter Pseudonym erschienener Roman über die unerfüllte Liebe zwischen Heathcliff und Catherine auf dem stürmischen Hochmoor von Yorkshire, ist eine Geistergeschichte – das weist Mithu Sanyal, Kulturwissenschaftlerin und Autorin des Erfolgsromans „Identitti“, in ihrer Abhandlung über das Buch ihres Lebens überzeugend nach. Außerdem ist es eine Familiengeschichte, ein Märchen, ein Melodrama und eine Rache-Erzählung – und noch einiges mehr.

Dass Sanyal, die offenbar wie Goethe vom Mütterchen die Lust zu fabulieren mitbekommen hat („Meine Mutter hatte die Fähigkeit, Bücher spannender nachzuerzählen, als sie waren“), jede dieser Lesarten nachvollziehbar darstellen kann, liegt an ihrer fundierten Kenntnis des Romans durch häufige Lektüre – eine milde Form der Besessenheit, die dazu führt, dass sie zahlreiche Ausgaben besitzt. Sanyal verschenkt „Wuthering Heights“ auch, fordert das Buch aber zurück, wenn die Beschenkten es nicht gebührend zu würdigen wissen, wobei die Würdigung wohl in ebenso eingehender Lektüre bestehen müsste.

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