Fachhochschule

Deutsche Vorreiter beim Doktorat

Wer in Österreich an einer Fachhochschule promovieren will, muss das in Kooperation mit einer Universität tun.
Wer in Österreich an einer Fachhochschule promovieren will, muss das in Kooperation mit einer Universität tun.Thomas van Emmerik
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Der Wunsch der FH auf ein eigenes Promotionsrecht stieß im Wiener Wissenschaftsministerium bisher auf taube Ohren. In Deutschland ist es nun Realität.

Fulda. Fachwerkhäuser, Dom und Schloss prägen die neuntgrößte Stadt in Hessen, die aktuell in goldenen Herbsttönen erstrahlt. Rund 100 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main entfernt, ist das 68.000 Einwohner zählende Fulda aber nicht nur für Tagesausflügler interessant, sondern auch für Tausende Studierende: An der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW) studieren 9300 Personen insgesamt 41 Bachelor- und 20 Masterstudiengänge. Besonders macht die HAW das eigenständige Promotionsrecht, das es dort seit 2017 gibt – eine Premiere in Deutschland. Inzwischen gibt es das Promotionsrecht auch an HAW – das deutsche Pendant zur österreichischen Fachhochschule (FH) – in anderen Bundesländern, seit Juli etwa auch in Bayern. In Österreich sieht man darin ein mögliches Vorbild und blickt nun hoffnungsvoll bis neidisch nach Norden.

Denn derzeit besitzen die 21 FH nur ein kooperatives Promotionsrecht: Wer dort ein Doktorat abschließen will, muss das in Kooperation mit einer Universität tun. Das sieht der Generalsekretär der heimischen FH-Konferenz, Kurt Koleznik, als großen Wettbewerbsnachteil beim wissenschaftlichen Nachwuchs und der eigenen, angewandten Forschung. Einzelne HAW in Deutschland haben unterdessen eigenständige Promotionszentren entwickelt, die Doktorate anbieten dürfen – ohne Einbindung von Unis, allerdings mit strengen Qualitätskriterien, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Promoviert werden darf nur in „forschungsstarken Fachrichtungen“ und bei Professoren und Professorinnen, die eine entsprechende Forschungstätigkeit vorweisen können.

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