Hausbesuche

Die besten Häuser des Jahres

Schlichtheit in Holz, Stahl, Glas. Von Dietrich Untertriffaller.
Schlichtheit in Holz, Stahl, Glas. Von Dietrich Untertriffaller. (c) Albrecht Imanuel Schnabel, Callwey
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Die „Häuser des Jahres“ vereinen sich schon traditionell jährlich in einem Buch.

Ein Bild von einem Haus zu machen. Gar nicht so einfach. Das wissen nicht nur die Architekturfotografen und -fotografinnen. Auch die Menschen, die in den Expertenjurys sitzen und alle möglichen Ein­reichungen beurteilen sollen, wenn es darum geht, das „beste“, das „funktionalste“ oder gar das „schönste“ Haus von vielen anderen zu sein.

Der Callwey Verlag dessen Bücher Bilder prägen, bittet trotzdem jährlich zur Bild- und Planbeschau. Beim Wettbewerb „Häuser des Jahres“. Und dabei geht es um jene Häuser, die im letzten Jahrzehnt doch ein wenig gelitten haben in ihrem Image. Von manchen so misstrauisch beäugt werden wie SUVs, die durch die Stadt rollen. Allein aus ökologischen Überlegungen. Einfamilienhäuser sind nun einmal auf privilegierte Verhältnisse zugeschnitten. Auf das Kapital, das man besitzen muss. Auf die Fläche, die einem zur Verfügung steht. Und auf die persönlichen Interessen, die vielleicht andere sind als jene der Gemeinde und des ganzen Planeten rundherum.

Ein Haus zwischen Bäumen, entworfen von Peter Grundmann.
Ein Haus zwischen Bäumen, entworfen von Peter Grundmann. Peter Grundmann

Und doch: Der Traum vom Glück, der Wunsch der Menschen nach privatem Rückzug, er nimmt noch immer am ehesten in Form von Häusern Gestalt an. Und so liefern die Architekturbüros noch immer reihenweise klug durchdachte, ästhetisch ausgefeilte Glücksversprechen ab. Auch wenn sie, wie bei den ausgewählten Projekten, manchmal nicht größer sind als ein Zubau von 30 Qua­dratmetern.

Ein Haus unter Bäumen. Unter 140 Einreichungen wählte die Jury 50 aus. Sie war, wie stets, überaus hochkarätig besetzt, etwa mit Peter Cachola Schmal, dem Direktor des Deutschen Architekturmuseums. Die ausgewählten Projekte finden sich nun in dem Band „Häuser des Jahres 2022“ wieder. Im Inhaltsverzeichnis ganz vorn dabei: der Gewinner des Wettbewerbs. Ein Projekt aus Brandenburg, wo Architekt Peter Grundmann ein Haus rund um den Baumbestand konstruierte, denn von 70 Bäumen sollte keiner fallen. Die Wände hat er vor lauter Bäumen rundherum visuell gleich weggelassen, denn Glas fasst das Haus an jeder Seite ein. Ein Raumkontinuum, das zwischen außen und innen gar nicht mehr so recht unterscheiden mag, hat Grundmann da ausgebreitet. Die Jury hat ihm dafür den ersten Platz zugesprochen.

Tipp

„Häuser des Jahres 2022“. Erscheint im Callwey Verlag und versammelt 50  Einfamilienhäuser, die von einer Jury ausgewählt worden sind.

("Die Presse Schaufenster" vom 28.10.2022)

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