Quartalszahlen

Deutsche Post hebt Gewinnprognose an

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Der Konzern erwartet nun ein operatives Ergebnis (EBIT) von 8,4 Milliarden Euro, wie er am Dienstag mitteilte.

Die DeutschePost hat im dritten Quartal dank florierender Geschäfte im internationalen Express- und Frachtgeschäft deutlich mehr verdient und hebt ihre Prognose für 2022 an. Der Konzern erwartet nun ein operatives Ergebnis (EBIT) von 8,4 Milliarden Euro, wie er am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte die Post ein EBIT von rund acht Milliarden Euro mit einer Abweichung von rund fünf Prozent in Aussicht gestellt. Nach neun Monaten gab es ein operatives Ergebnis von rund 6,5 (Vorjahr: 5,8) Milliarden Euro.

Nun stehen die Bonner vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Für das Schlussquartal sei die Post "trotz fortbestehender weltwirtschaftlicher Unsicherheiten gut aufgestellt".

Die Post konnte bisher der Krisenstimmung durch die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs trotzen. Die steigenden Energiepreise reicht der Konzern im internationalen Geschäft an die Kunden weiter: Diese hätten die "Profitabilität aufgrund etablierter Preismechanismen (...) erneut kaum berührt", sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Nur im deutschen Paket- und Briefgeschäft habe dies anders ausgesehen.

Der boomende Online-Handel und die Weltwirtschaft hatten die DeutschePost, die längst den Löwenanteil ihres Geschäfts außerhalb Deutschlands macht, in der Vergangenheit von Rekord zu Rekord getragen. International lief es für die Post auch im dritten Quartal weiter rund: Das Express-Geschäft hat sein operatives Ergebnis auf über eine Milliarde Euro gesteigert, von 971 Millionen Euro vor Jahresfrist. Im Frachtgeschäft kletterte das EBIT auf 584 (372) Millionen Euro.

Brief- und Paketgeschäft in Deutschland erneut rückläufig

Rückgänge beim Ergebnis verzeichnete die Post dagegen erneut im deutschen Geschäft mit Briefen und Paketen, dort sank das operative Ergebnis bei stagnierenden Umsätzen auf 290 (300) Millionen Euro. Im Briefgeschäft in der Bundesrepublik hatte es zuletzt auch immer wieder Beschwerden von Verbrauchern gegeben. Dort machen dem Konzern Personalausfälle durch Corona zu schaffen.

Die Post muss nun den Endspurt im wichtigen Weihnachtsgeschäft mit deutlichen Steigerungen der Paketmengen angehen. Schnäppchen-Tage wie der Black Friday und der Cyber Monday sowie die Festtage am Jahresende lassen die Bestellungen der Verbraucher sprunghaft in die Höhe schnellen. An einzelnen Spitzentagen vor Weihnachten werden bis zu elf Millionen Pakete erwartet. Um der Paketflut Herr zu werden, sucht die Post auch heuer wieder mehr als 10.000 Aushilfskräfte.

Unklar ist aber noch, wie sich die Kaufzurückhaltung der Verbraucher angesichts hoher Inflation und steigender Energiepreise genau auf das Geschäft um die Feiertage auswirkt. Konkurrent FedEx hatte bereits vor einer Abkühlung gewarnt, der Online-Riese Amazon blickt pessimistisch auf das Geschäft rund um die Feiertage.

(APA)

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