Der konservative Regierungschef weist Vorwürfe zurück, dass er Minister, Oppositionelle und Journalisten bespitzelte.
Seit August brodelt die Gerüchteküche, jetzt ist die Bombe geplatzt: Am Sonntag veröffentlichte die Wochenzeitung „Documento“ eine Liste von 33 Personen des öffentlichen Lebens, deren Handys angeblich über die Spionagesoftware „Predator“ abgehört wurden. Der Vorwurf an die konservative Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wiegt schwer: Die Lauschangriffe seien im Kabinett des Ministerpräsidenten auf dessen Anweisung koordiniert worden. Beweise für die Anschuldigungen haben das Blatt und sein Herausgeber Kostas Vaxevanis bisher noch nicht vorgelegt.
Auf der Liste finden sich der ehemalige konservative Premier Antonis Samaras, Ex-EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos, Ex-Bürgerschutzminister Michalis Chrysochoidis, aber auch eine Reihe aktueller Regierungsmitglieder, darunter Außenminister Nikos Dendias und Finanzminister Christos Staikouras. Auch wurden Oppositionelle, Journalisten und Geschäftsleute, ebenso wie deren Ehepartner, Opfer der Angriffe.