Im Schlamm der Heilquellen von San Casciano in der Toskana verbargen sich 2000 Jahre lang Skulpturen. Wie bedeutend ist der Fund? „Die Presse“ befragte Experten.

Einen idealeren Fund hätte sich Giorgia Meloni als Illustration ihres Ansinnens – „Make Italy great again“ – nicht wünschen können. Bei einer großen Pressekonferenz konnten italienische Archäologen einen spektakulären Fund bekannt geben: Im toskanischen Kur-Örtchen San Casciano dei Bagni wurden, konserviert im Schlamm heißer Quellen, 24 antike Bronzestatuen entdeckt, fünf davon fast einen Meter groß. Auch Melonis Kulturminister, der neofaschistischen Kreisen nahestehende Gennaro Sangiuliano, fand sich in seinem Motto bestätigt – Giacomo Leopardis Gesang „An Italien!“: „Mein Vaterland, ich seh' die Mauern ragen, die Bogen, Säulen, Bildnisse, die leeren Türme der Väterzeit; Doch seh' ich nicht den Ruhm.“ Für diesen Ruhm müssen eben auch 24 antike Bronzen herhalten.