Art & Antique

Bildermeer in der Hofburg

Alfons Walde: aus einem holländischen Auktionshaus zur Art & Antique.
Alfons Walde: aus einem holländischen Auktionshaus zur Art & Antique.Kovacek Spiegelgasse
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Die Vielfalt, die eine Kunst- und Antiquitätenmesse ausmacht, geht mit dem Geschmackswandel immer mehr verloren. Es dominieren Gemälde.

Ein Ölgemälde des Tiroler Malers Alfons Walde wurde heuer im März beim niederländischen Auktionshaus Onder de Boompjes zum Toplos und erzielte 592.000 Euro. Käufer war laut holländischen Medien ein österreichischer Kunsthändler. Wie sich jetzt zeigt, handelt es sich dabei um Sylvia Kovacek vom Kunsthandel Kovacek Spiegelgasse. „Das Gemälde ,Trattalmen im Schnee‘ zählt zu einem der beeindruckendsten Werke aus dem Schaffen Alfons Waldes“, heißt es seitens Kovacek. Auf das Bild ist der Auktionator Pieter-Gerrit Binkhorst im Zuge einer Nachlassschätzung gestoßen. Werke von Walde sind in Holland sehr selten und landen so gut wie nie bei einer Auktion. Laut Medienberichten wurden 1934 Werke von Walde in einer Verkaufsausstellung im Kunstszaal Kleykamp in Den Haag ausgestellt. Der Vorbesitzer soll es dort erworben haben. Über eine Erbschaft gelangte es dann zum heutigen Besitzer, wo es Binkhorst Anfang dieses Jahres entdeckte. Er nahm es mit einer Schätzung von 80.000 bis 120.000 Euro in die Onlineauktion auf. Dort gab es ein Bietergefecht zwischen Kovacek, deutschen und polnischen Bietern. Jetzt hängt es bei der Kunst- und Antiquitätenmesse Art & Antique in der Wiener Hofburg am Stand von Sylvia Kovacek, die es für 850.000 Euro anbietet.

Eine Auktionshistorie hat auch ein ungewöhnliches Werk von Rudolf Ribarz am Stand von Giese & Schweiger. „Blumenpracht am Kanal“, ein um 1889 entstandenes Werk auf vier Paneelen war ursprünglich ein Paravent, wurde aber neu gerahmt und nun zu einem Bild umgebaut, wie Alexander Giese sagt. „Der Rahmen des Paravents war in schlechtem Zustand, daher haben wir ihn umarbeiten lassen“, erzählt Giese. Der Originalparaventrahmen sei aber ebenfalls verfügbar. Giese hat das Werk heuer im Mai im Dorotheum ersteigert, wo es um 16.725 Euro verkauft wurde. Davor ist es 2007 bei Christie's in London für 8400 Pfund oder umgerechnet 12.286 Euro versteigert worden. Neben Ribarz gehört ein Friedrich Gauermann zu den Höhepunkten am Stand von Giese & Schweiger. „Almabtrieb, im Hintergrund der Untersberg“ ist aber für knapp 300.000Euro schon verkauft worden. „Wir haben es im Vorfeld schon angeboten, und der Anruf vom Käufer ist quasi zeitgleich mit dem Beginn der Messe gekommen“, freut sich Giese. Der Stand ist diesmal ganz dem 19. Jahrhundert gewidmet, einige kleinere Arbeiten, darunter von Thomas Ender, Michael Neder und August von Pettenkofen wurden ebenfalls schon verkauft.

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