Verordnungskonform

Wolf im Kärntner Gailtal abgeschossen

APA/HANS KLAUS TECHT
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Es ist der erste Abschuss gemäß der Kärntner Wolfsverordnung. Sie ermöglicht, die geschützten Tiere zu jagen, wenn sie viele Nutztiere reißen oder sich mehrmals in besiedeltes Gebiet vorwagen.

In der Nacht auf Montag ist im Kärntner Gailtal eine Wölfin abgeschossen worden. Seit vier Wochen hatte dort eine Abschussmöglichkeit gemäß der Kärntner Wolfsverordnung bestanden, teilte der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) am Dienstag mit. Es ist der erste Abschuss gemäß der Kärntner Wolfsverordnung. Diese ermöglicht die Jagd auf die geschützten Tiere, wenn sie viele Nutztiere reißen oder sich wiederholt in besiedeltes Gebiet vorwagen.

Der Abschuss durch einen Jäger wurde, so wie es die Verordnung vorsieht, innerhalb von 24 Stunden an das Land Kärnten gemeldet. Der Wolfsbeauftragte des Landes begutachtete die Umstände und bestätigte, dass die Wölfin innerhalb des laut Verordnung erlaubten Radius getötet wurde. Erst vor zwei Wochen waren im Gailtal in einer Nacht mehr als 20 Schafe gerissen worden. Ob durch die nun getötete Wölfin, war vorerst unklar, DNA-Proben wurden genommen. Gruber zufolge wurden heuer bereits rund 400 Nutztierrisse in Kärnten verzeichnet, etwa 30 Mal wurden Wölfe im Siedlungsbereich in Kärnten gesichtet, beziehungsweise vergrämt.

Schad- und Risikowölfe

In der Kärntner Wolfsverordnung, die Anfang des Jahres präsentiert wurde, ist von "Schadwölfen" und "Risikowölfen" die Rede. Ein Schadwolf ist ein Tier, das in einem Monat nachweislich 20 (oder in drei Monaten 35) Nutztiere auf einer Alm tötet oder verletzt. Risikowölfe sind solche, die sich wiederholt in Siedlungen vorwagen. Wenn versucht wird, so einen Wolf zu vergrämen (etwa mit einem Warnschuss) und er sich dennoch wieder im besiedelten Gebiet blicken lässt, darf er geschossen werden. Es gilt ein Radius von zehn Kilometern rund um den Sichtungsort.

Für Gruber beweise der Abschuss, dass mit Hilfe der Verordnung "Mensch und Tier vor Problemwölfen geschützt werden können". Und er nahm schon einmal prophylaktisch die beteiligten Jäger in Schutz: "Ich stelle mich schützend vor jeden, der dafür angegriffen wird."

(APA)

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