Roman

„Mit geballter Faust“: In den Fängen der Ideologien

Nicoletta Giampietro erzählt in „Mit geballter Faust“ packend und klischeebefreit von politischer Gewalt im Mailand der 1970er-Jahre.

Manchmal helfen Romane, die Gegenwart zu verstehen, auch wenn sie in der Vergangenheit spielen: Ein Beispiel ist Nicoletta Giampietros fesselnde Erzählung der „bleiernen“ 1970er-Jahre in Mailand, als links- und rechtsradikaler Terror Italien lähmte und die norditalienische Metropole zur Hauptfront des Krieges der Ideologien wurde. Diese Zeit hat im ganzen Land tiefe Wunden hinterlassen, die heute noch offen sind.

Veranschaulicht wird das nationale Trauma am Schicksal zweier Schwestern: Giulia und Gabriella, Töchter der Mailänder Bourgeoisie, besuchen ein Gymnasium, das fest in Händen linksradikaler Schülergruppen ist. Demos, Versammlungen, Besetzungen gehören zum Alltag. Der Traum einer gerechten Zukunft wird zum Gesinnungsterror: Wer sich gegen linksradikale Ideen sträubt, wird als Faschist abgestempelt, egal ob Schüler, Lehrer oder Direktor.

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