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"One Love": Soziale Kompetenz mit Armbinden

Die Armbinde: Verstoß oder Signal?
Die Armbinde: Verstoß oder Signal? Eibner / EXPA / picturedesk.com
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Warum England-Superstar Harry Kane heute in Doha als „Versuchskaninchen für Menschlichkeit“ hätte auftreten können - doch im letzten Augenblick zogen die Fifa-Androhungen mehr.

Immerhin: Neun von 32 WM-Mannschaften wollten bei der Endrunde in Katar Zeichen setzen gegen Homophobie oder Rassismus. Oder Unterdrückung mit brutalen Arbeitsbedingungen und Tausenden Toten auf WM-Baustellen, die jetzt als Stadien und Kulisse für das obskure Fifa-Schauspiel dienen. Neun europäische Teams, allen voran Fußball-Großmächte wie England, Deutschland oder die Niederlande, hatten deswegen allerdings auch Bedenken. Anwälte prüften, ob sie dafür von der Fifa sanktioniert werden könnten – weil es als „politische Botschaft“ zu werten ist. Es zeigt, wie falsch diese WM in Katar, wie verlogen der Weltverband Fifa ist.

Dabei ist die Motivation dazu richtig: Es geht um Menschenrechte, um Respekt. Neun Kapitäne wollten mit einer „One Love“-Binde (Regenbogenfarben) spielen. DFB-Keeper Manuel Neuer trug sie bereits bei Länderspielen. Bei der WM hätte er jede Geldstrafe in Kauf genommen. Doch es kam anders.


Stieß das jetzt der Fifa auf? Auffällig prompt nach Verhängen des Alkoholverbotes um WM-Stadien durch den Gastgeber erwog man eine eigene „Armbinden-Aktion“ – die bei Verstößen vom Referee vor Anpfiff mit der Gelben Karte geahndet werden soll. Statt „One Love“ werden Fifa-taugliche klassische PR-Slogans glänzen. Etwa: #FootballUnitesTheWorld, #SaveThePlanet oder #ProtectChildren.

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