Sona MacDonald gibt ab Sonntag in der „Dreigroschenoper“ den legendären Gangster. Über Frauen in Männerrollen, falsche Klischees und das „Unsterbliche“ an Brecht.
Die Presse: In der Volksopern-Inszenierung von Brechts „Dreigroschenoper“ spielen Sie den Ganoven Macheath, besser bekannt als Mackie Messer. Was bewirkt die Besetzung dieser Figur mit einer Frau?
Sona MacDonald: Zwar ist er auch bei uns der selbstbewusste Weiberheld, so ist es ja von Brecht geschrieben. Aber schon durch meine Besetzung ist vieles weggebrochen, was die Figur normalerweise in sich trägt. Wir wollen nicht Klischees bedienen, die man von ihm hat. Uns interessiert es nicht, einen 40-jährigen Macho zu zeigen. Auch dadurch, dass eine Frau ihn spielt, wollen wir es schaffen, dass das Publikum anders hinhört auf das, was bei Brecht vorkommt.