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Heizen statt tindern: Die Liebe zu Dating-Apps flaut ab

IMAGO Creative: Business - Work-Life Balance  A short-haired woman lies at home on the couch and works on a laptop Vilni
IMAGO Creative: Business - Work-Life Balance A short-haired woman lies at home on the couch and works on a laptop VilniIMAGO/Cavan Images
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Deutschland widersetzt sich dem globalen Trend: Während weltweit Menschen ihr Liebesglück im Netz suchen, investieren Deutsche Nutzer lieber in praktische Apps. Das zeigt eine aktuelle Analyse von data.ai. Sind unsere deutschen Nachbarn "Dating-Muffel"?

Gestiegene Lebenshaltungskosten, hohe Heizkosten und auch die jetzige Phase der Pandemie haben direkten Einfluss auf das Online-Nutzungsverhalten: Zwei Jahre lang war die Partnersuche stark eingeschränkt. Keine Partys, kein Fortgehen am Wochenende. Jemanden kennenzulernen war so fast nur über Dating-Plattformen wie Tinder oder Parship möglich. Noch in der ersten Jahreshälfte wurden die höchsten In-App-Ausgaben verzeichnet - auch in Deutschland. Doch der Einbruch folgte auf dem Fuß bei den Nachbarn. Denn während die Ausgaben weltweit um 30 Prozent stiegen, gingen sie dort deutlich zurück.

Fest steht: Die Offline-Dating-Möglichkeiten sind wieder gestiegen und in Deutschland genießen andere Apps einen hohen Stellenwert: "Da die finanzielle Belastung durch steigende Preise in Deutschland jedoch aktuell die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht, reicht den Nutzern das kostenlose Online-Dating völlig aus", halten die Experten von data.io fest. Eine beheizte Wohnung sei dann doch wichtiger als ein erstes Date.

Die Krisengewinner

Wie in jeder stürmischen Wirtschaftslage gibt es neben Verlierern, auch jene, die sich über steigende Nutzerzahlen und Umsätze freuen können. Dazu zählen einmal mehr TikTok und Instagram. Aber auch Netflix und Disney+ erfreuen sich steigenden Wachstums.

Beinahe gleichauf sind unter den Top fünf dann noch Audio-Bücher, Dienste-Apps wie Datenmanager und zu guter Letzt Fitnessprogramme.

Data.ai

In Deutschland, so fassen die Analysten die Ergebnisse zusammen, stehen Unterhaltung und praktischer Nutzen im Vordergrund. Das Online-Dating rückt derzeit in den Hintergrund: "Durch die derzeitige Wirtschaftskrise wird diese Entwicklung weiter verstärkt, da die Haushaltseinkommen bei vielen gezielter für essenzielle Ausgaben eingesetzt werden. Dating-Apps scheinen in der Rezession also keine große Priorität zu haben."

Bumble statt Tinder?

data.ai

Ist von tindern die Rede, weiß jeder Bescheid. Doch eine App macht Tinder nun Konkurrenz und setzt auf ein deutlich anderes Konzept. Bei Bumble liegt der Fokus nicht darauf, einen Partner zu finden. Die Vernetzung im Allgemeinen steht im Vordergrund und die Frau muss den ersten Schritt machen. Die 2014 gegründete App wirbt damit, dass sie neben Dating auch zur freundschaftlichen und beruflichen Kontaktaufnahme genutzt werden kann. Also ein Facebook-Linkedin-Tinder-Konkurrent.

Ob dieses Konzept aufgeht, wird sich weisen. Zwar gilt Tinder mit 600.000 Downloads in den vergangenen Monaten weiterhin als beliebteste Dating-App. Aber dicht dahinter liegt Bumble mit 500.000 Downloads im selben Zeitraum.

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