Reportage

Wenn Erwachsene schreiben lernen

Ein Blick in den Alphabetisierungskurs des Österreichischen Integrationsfonds im zehnten Bezirk in Wien
Ein Blick in den Alphabetisierungskurs des Österreichischen Integrationsfonds im zehnten Bezirk in WienCaio Kauffmann
  • Drucken

Die Zahl der Analphabeten unter den Flüchtlingen steigt laut Integrationsfonds. Das erschwert das Deutschlernen. Ein Lokalaugenschein.

Gesund, gibt, Gift, Gott, Gold, gut: Diese sechs Wörter stehen untereinander auf dem DIN-A4-Blatt. Auf den langen waagrechten Linien daneben wird jedes der Wörter mehrmals geübt. Buchstabe für Buchstabe wird mühevoll aufs Papier gebracht. „Sehr schön geschrieben“, „Toll, wie du das machst“, hört man Werner Alth sagen. Er spricht hier nicht mit erst kürzlich eingeschulten Tafelklasslern. Sondern mit Erwachsenen – mit Erwachsenen, die gerade die lateinische Schrift lernen.

Es ist die vierte Woche im Alphabetisierungskurs des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Zehn Teilnehmer haben an diesem Vormittag im Seminarraum des BFI-Kursinstituts im zehnten Wiener Gemeindebezirk Platz genommen. Der Großteil der sieben Männer und drei Frauen in der Gruppe ist in den vergangenen Monaten aus Syrien und Afghanistan nach Österreich gekommen. Ihnen wurde Asyl oder subsidiärer Schutz zuerkannt. Nun sollen und wollen sie Deutsch lernen. Dabei geht es um mehr als um die Sprache. Es geht auch um die (lateinische) Schrift. Denn lesen und schreiben können sie diese bislang nicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.