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ÖGK fürchtet Korruption bei Wahlärzten

Andreas Huss will Reformen beim Wahlarztsystem.

Wien. Der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, rüttelt weiter am Wahlarztsystem. Es brauche eine Reform, sagte Huss in der ORF-„Pressestunde“. Mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gebe es hier auch gute Gespräche. Auf der Bremse stehe eher dessen Koalitionspartner ÖVP.

Huss will die Wahlärzte zumindest in das Elga-System und eine elektronische Abrechnung hineinbringen. Sie müssten auch versorgungswirksam sein, also etwa eine bestimmte Mindestzeit an Stunden ordinieren. Er befürchtet zudem „ein gewisses Korruptionspotenzial“, wenn ein Spitalsarzt zusätzlich als Wahlarzt arbeitet. Wenn jemand nebenbei noch arbeiten wolle, „dann bitte nicht in der Privatpraxis, sondern im öffentlichen Gesundheitssystem“.

Kritik an Mutter-Kind-Pass

Unzufrieden ist Huss mit der paktierten Reform des Mutter-Kind-Passes. Die ÖGK sei hier nicht eingebunden gewesen. Inhaltlich vermisst er in dem geplanten neuen Eltern-Kind-Pass etwa die Zahnmedizin, Ergotherapie und Logotherapie. Rückendeckung kommt dazu von der SPÖ. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2022)

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