Eine ÖFB-Sitzung am 8. Dezember soll finale Klärung zur „Inseraten-Causa“ bringen. Das ist essenziell, damit am 16. Dezember die Abstimmung zum Aspern-Projekt gelingen kann. Oder doch nicht?
Österreichs Fußball rollt wirklich anders, vor allem im ÖFB. Da gelang mit Ralf Rangnick ein Teamchef-Coup, der alle Wogen rund um das – viel zu späte – Aus von Franco Foda fulminant glättete. Es besteht die Chance, in Aspern endlich ein Trainingszentrum zu bauen, mit Büros. Sogar die Finanzierung – Bund, Stadt Wien und ÖFB dritteln sich die Kosten (75 Mio. Euro) – ist gewährleistet. Es läuft die WM in Katar, man sieht Spiele, die Lust auf mehr Fußball machen. Und was macht Österreichs größter Sportverband? Weiterhin über die „Inseraten-Affäre“ debattieren und Grabenkämpfe pflegen. Applaus!
Dass diese leidige Causa – zur Erinnerung: Verleger Gerhard Milletich wird vorgeworfen, in seiner Rolle als ÖFB-Präsident bei Verbandspartnern um Inserate geworben zu haben, was er entschieden dementiert und die dazu inkriminierten Mails auch offenlegte – restlos aufgeklärt gehört, daran darf kein Zweifel bestehen. Unvereinbarkeit, Compliance und Transparenz sind unerlässlich, besonders dort, wo sich Ehrenamt und eigene Profession überschneiden. Es ist zu begrüßen, dass Oberösterreichs Landespräsident, Gerhard Götschhofer, diesbezüglich für 2. Dezember zu einem Meeting geladen hat, und umso bedauerlicher, dass da nicht jedes Präsidiumsmitglied Zeit hat. Und es ist folgerichtig, dass Milletich jetzt selbst am 8. Dezember eine außerordentliche Präsidiumssitzung in Wien ansetzte, um finale Klarheit in dieser Angelegenheit einzuholen.