Rodeln

Igls, Standortbestimmung im eigenen Wohnzimmer

RODELN: KUNSTBAHN-WELTCUP: HERREN-EINSITZER: KINDL (AUT)
RODELN: KUNSTBAHN-WELTCUP: HERREN-EINSITZER: KINDL (AUT)APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Christian Eigentler ist neuer Cheftrainer und die bayrische Rodel-Ikone Georg Hackl ab sofort in Österreich für den Bereich Fahr-und Schlittentechnik zuständig. Österreich startet mit zwölf Schlitten in die neue Weltcupsaison.

Die Kunstbahn-Rodler starten am Wochenende in Innsbruck-Igls in die 45. Weltcupsaison. Diese bringt mit adaptierten Regeln, einem tiefer gelegten Doppelsitzer-Schlitten und einer zusätzlichen Disziplin einige Neuerungen mit sich. Auch im ÖRV-Lager weht ein frischer Wind. Christian Eigentler ist neuer Cheftrainer und Georg Hackl ab sofort für den Bereich Fahr-und Schlittentechnik zuständig. Österreich startet mit zwölf Schlitten in die neue Weltcupsaison.

Neo-Chefcoach Eigentler blickte dem Heimauftakt trotz einer herausfordernden Vorbereitung, die von Wetterpech und nicht optimalen Bahnverhältnissen geprägt war, zuversichtlich entgegen. "Am Wochenende werden wir sehen, wie weit wir sind und wie die anderen über den Sommer gekommen sind. Wir werden voll angreifen und wollen uns von der besten Seite zeigen", sagte Eigentler. Die doch überraschende Verpflichtung von Hackl, der bisher für den deutschen Verband tätig war, sollte für die kommende Saison wichtige Impulse bringen.

Die deutsche Rodel-Legende arbeitet seit 1. Mai für den ÖRV und bringt reichlich Erfahrung sowohl aus Sportler- als auch aus Trainersicht mit. Im vergangenen Winter räumte er mit der deutschen Mannschaft bei den Winterspielen in Peking alles ab, als Aktiver wurde er 1992, 1994 und 1998 Olympiasieger. Der diesjährige Saisonstart lässt Hackl, der seit mehr als 35 Jahren dem Rodelsport verbunden ist, nach dem Wechsel nicht kalt: "Natürlich ist das für mich ein ganz besonderer Auftakt, weil ich mein ganzes Leben beim deutschen Verband war."

Dem ersten Rennen mit seinen neuen Athletinnen und Athleten blickte der Deutsche optimistisch, aber auch mit etwas Anspannung entgegen. Über den Sommer sei gute Arbeit geleistet worden, doch nun stehe am Wochenende die erste große Probe an, betonte Hackl. "Da werden wir sehen, wo wir mit den Österreichern stehen. Das wird spannend."

Bei den Damen deutet aufgrund der Babypause der sechsfachen Olympiasiegerin Natalie Geisenberger vieles auf ein Duell zwischen Julia Taubitz und ÖRV-Athletin Madeleine Egle hin. Die 24-jährige Tirolerin feierte in der Vorsaison fünf Weltcupsiege und musst sich der Deutschen in der Gesamtwertung nur knapp geschlagen geben.

Die eigene Verfassung vor dem Saisonstart konnte Egle schwer einschätzen. "Ich habe mir in der Vorbereitung etwas schwerer getan als sonst. Es waren einige Umstellungen dabei." Prognosen seien daher schwierig, aber es dürfe wieder mit den üblichen Verdächtigen gerechnet werden, prophezeite Egle. Einiges zuzutrauen ist auch der 22-jährigen Hannah Prock sowie ihrer um ein Jahr jüngeren Teamkollegin Lisa Schulte. Komplettiert wird das ÖRV-Aufgebot von Selina Egle.

Auch bei den Herren werden die Karten nach dem Rücktritt von Dominator Johannes Ludwig neu gemischt. Das ÖRV-Quartett mit Routinier Wolfgang Kindl, Jonas Müller sowie David und Nico Gleirscher will im Kollektiv an der Spitze mitmischen. "Die Hausaufgaben sind gemacht, das Gefühl ist positiv. Es ist an der Zeit, dass es endlich losgeht", sagte Kindl. Der größte internationale Konkurrent um den Gesamtweltcup wird wohl der deutsche Felix Loch sein. Auch die italienischen Cousins Dominik und Kevin Fischnaller sollte man auf der Rechnung haben.

Nach der Aufnahme in das Olympia-Programm 2026 kommt es im Damen-Doppelsitzer zu der Premiere in der allgemeinen Klasse. Für Österreich gehen die Teenager Selina Egle (19) und Lara Kipp (18) an den Start. Im Doppelsitzer der Herren zählen aus heimischer Sicht die Olympia-Dritten Thomas Steu und Lorenz Koller zum Favoritenkreis. Siege werden aber wieder nur über die deutschen Teams Toni Eggert/Sascha Benecken (Gesamtweltcupsieger) sowie Tobias Wendl/Tobias Arlt (Olympiasieger) führen.

Neben den Entscheidung im Ein- und Doppelsitzer steht in Igls auch ein Sprint Weltcup auf dem Programm. Am Samstag wird die Saison mit den Damen-Doppelsitzern eröffnet, gefolgt von dem Rennen der Damen-Einsitzer sowie der Herren-Doppelsitzer. Am Sonntag steht zunächst der Bewerb der Herren-Einsitzer auf dem Programm, ehe der Auftakt in Tirol mit dem ersten von insgesamt drei Weltcup-Sprints der Saison abgerundet wird.

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