Trendfarbe

Pantones Farbe des Jahres: Es lebe Magenta!

"Viva Magenta" soll Kraft und Mut ausstrahlen.
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Dynamisch und kraftvoll soll die Farbe sein, die das Pantone Farbinstitut zur Trendfarbe 2023 ernannt hat. „Viva Magenta“ heißt der Rotton, der auch in der Mode schon angekommen ist.

Auf Very Peri folgt Viva Magenta. Zumindest in der Welt der Farben - denn „Pantone 18-1750 Viva Magenta“ ist laut dem Pantone Farbinstitut die wichtigste Trendfarbe des Jahres 2023. Ein Titel, den im Vorjahr etwa das blasse Blau-Lila „Very Peri“ innehatte. Im Jahr 2021 teilten sich gar „Ultimate Grey“ und ein kräftiges Gelb namens „Illuminating“ den Titel. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, in der Farbenlehre gibt es dafür sogar einen eigenen Begriff: Komplementär.

Schon der Universalgelehrte Goethe nutze den Farbkreis zur Symbolisierung des menschlichen Geistes- und Seelenlebens. Und so haftet auch der Wahl zur Farbe des Jahres immer etwas Küchen-psychologisch-Prophetisches an: Wie Welt sich kleidet, einrichtet und Wände bemalt, sagt doch immer auch etwas über die Gesellschaft aus - siehe Trends wie Barbiecore. Die Farbe Magenta soll nicht nur den Zustand der Welt konstatieren, sondern sogar hilfreich aufs Weltgeschehen einwirken: „Nach drei Jahren Pandemie, Krieg und einer instabilen Wirtschaft, sozialer Unruhe, unsicheren Lieferketten und dem drohenden Klimawandel, müssen wir wieder zu Kräften kommen“, heißt es dazu von Pantone. Magenta, ein Farbkaliber, das seinesgleichen sucht, sei genau die Farbe, die dafür den notwendigen Schwung und die verloren gegangene Motivation liefere. 

Frech und inklusiv

Magenta soll also Kraft und Mut ausstrahlen, frech und witzig und vor allem inklusiv sein: „Viva Magenta heißt alle Menschen mit dem gleichen Lebenswillen und rebellischen Mut willkommen“, liest man in der Aussendung. Das überschwängliche Rot fördere Optimismus und Freude, auch wenn das zugehörige Ankündigungsvideo, wenn schon nicht farblich, dann doch atmosphärisch, das Rot der Umhänge in „Handmaid's Tale“ assoziieren lässt.

Nicht ganz so dystopisch sieht es die Modebranche, in der die Farbe bereits vereinzelt angekommen ist. Wer für ein monochromes Statement-Outfit noch den richtigen Farbton gesucht hat, dem hat Pantone eine Antwort gegeben. Bereits auf den Laufstegen findet man Magenta etwa bei Designer Jonathan Anderson für Loewe oder Daniel Roseberry für Schiaparelli.

Natur und Netzkultur

Die Hybridfarbe Magenta sei nicht nur zugleich eine warme und eine kalte Farbe, sondern schlage auch die Brücke zwischen Natur und Virtuellem. Während die Farbe ihren biologischen Ursprung in der Magenta-glitzernden Cochenilleschildlaus hat, eröffne die Farbe heute vielversprechende digitale Horizonte. So auch die entsprechende Begrüßung Pantones: „Welcome to the Magentaverse“.

Neben Natur und Netzkultur bringt freilich jede gut gewählte Farbe ordentlich Kommerz mit sich: Wer also die positive Energie der ausgerufenen Magenta-Ära ganz besonders anziehen will, für den gibt es natürlich jede Menge extra eingefärbten Schnickschnack, vom Sneaker über die mittlerweile ikonischen Pantone-Häferl bis hin zum Smartphone. Außerdem empfiehlt Pantone, die Farbe im Beauty-Bereich zur Anwendung kommen zu lassen: Magentafarbene Lippen, Fingernägel oder Haarsträhnchen machen sich schließlich besser als in „Ultimate Grey“ oder „Illuminating“ Gelb.

(chrima)

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