Doschd

Lettland zeigt kein Pardon mit russischem Oppositionssender

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LATVIA-RUSSIA-JOURNALISM-MEDIAAPA/AFP/GINTS IVUSKANS
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Der unabhängige russische Online-TV-Sender Doschd hatte im März Russland verlassen müssen. Nun entzieht ihm Lettland die Lizenz – weil er angeblich zu sehr Russen in Schutz nimmt.

Ein Satz, der Verständnis für die Lage russischer Zwangsmobilisierter zeigte, macht dem Sender den Garaus. Die lettischen Behörden entziehen dem unabhängigen russischen TV-Onlinekanal Doschd (Regen) die Lizenz. Ab 8. Dezember dürfen die Journalisten ihre Beiträge nicht mehr über Kabel verbreiten. Damit verliert Doschd nicht nur an Reputation, sondern auch Werbeeinnahmen. Doschd gefährde die Sicherheit Lettlands, sagte Ivars Āboliņš, der Vorsitzende des lettischen Nationalen Rates für elektronische Massenmedien, und fügte hinzu, der Doschd-Leitung sei die Schwere ihrer Verstöße nicht bewusst. Der lettische Verteidigungsminister, Artis Pabriks, riet den Journalisten, doch nach Russland zurückzukehren.

Das sind harsche Aussagen, die die Tragik des liberalen russischen Journalismus aufzeigen – und den Druck, unter welchem Medienmacher stehen, die Empathie für ihr Land und dessen Menschen empfinden und gleichzeitig so viel Ekel. Die einer Schwarz-Weiß-Optik differenziert zu begegnen versuchen und sich nicht gegen die Radikalität wenden können, die der Krieg und seine Folgen mit sich bringen.

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