Die altorientalische Kirche der koptischen Christen beruft sich auf den Evangelisten Markus. Weltweit zählt sie bis zu 20 Millionen Mitglieder.
Weltweit gibt es zwischen 15 und 20 Millionen koptische Christen, etwa die Hälfte davon lebt in Ägypten. Ihr Name leitet sich vom arabischen Wort "Kibt" für "Aigyptos" ab. Sie sehen sich in der Tradition des Evangelisten Markus: Nach der alexandrinisch-ägyptischen Überlieferung hat der Heilige nicht nur das zweite Evangelium, sondern auch eine eigene Liturgie verfasst, die in den koptischen Kirchen bis heute zelebriert wird.
Oberhaupt der Kirche ist der Koptenpapst Shenouda III., dessen genauer Titel "Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles des Heiligen Markus" lautet. Er ist der 117. Nachfolger des Evangelisten und hat seinen Sitz in Kairo.
Die Kopten gehören zu den altorientalischen Kirchen, die sich nach dem Konzil von Chalcedon 451 von der Kirche abgespaltet haben, weil sie unterschiedlicher Auffassung über die Natur Jesu waren: Während die Hauptkirche die Zweinaturenlehre von der göttlichen und menschlichen Natur Christi akzeptierte, glauben die Kopten an die eine Natur Jesu. Der theologische Streit wurde erst in einem Briefwechsel zwischen Papst Johannes Paul II. und Schenuda III. auf "sprachliche Missverständnisse" und politische Ursachen zurückgeführt und für beendet erklärt.
In den vergangenen Jahrzehnten erlebte die koptische Kirche einen starken Aufschwung. In Österreich ist die koptisch-orthodoxe Kirche seit 1976 präsent. Sie zählt mehr als 5000 Mitglieder. 2003 wurde sie staatlich anerkannt. Die koptisch-orthodoxe Kathedrale im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde 2004 von Kopten-Papst Shenouda III. feierlich geweiht.
(Ag./BL)