Walk of Häme

Die Bonbonniere als ideales Geschenk

Oder: Warum wir keine Dinge schenken sollten, die wir selbst gern hätten.

Ein Dutzend Tage noch von heute an, um sich fit für das Fest zu machen. Diese Ausgabe ihrer bevorzugten Sonntagszeitung soll dabei helfen. Was dieses „fit“ ist, kann man generell freilich nicht sagen. Für die einen braucht es nur noch die Sonnencreme mit dem hohen Schutzfaktor und die Badekleidung aus dem Abverkauf, um rechtzeitig beim Boarding Richtung Wärme auf- und während der Feiertage unterzutauchen. Andere wollen auch weg, aber suchen das buchstäblich glatte Gegenteil: die Kälte in den Bergen samt Eis und Schnee. Andere lassen den Heiligen Abend Abend sein und machen, was sie eben machen. Und viele versammeln sich um einen Christbaum mit den Liebsten. Nicht zu vergessen: Viele wünschen sich das vergeblich. Unfreiwillig allein ist niemand gern.

Doch was es davon (oder doch etwas ganz anderes) auch ist, an der Frage „Was schenken?“ führt kaum ein Weg vorbei. Und sei es nur mit dem Bekenntnis zum Nichtschenken als Antwort, das danach freilich stets durch den einseitigen Bruch des Schenk-Embargos gefährdet scheint. Die Suche nach dem „richtigen“ Geschenk beginnt jedes Jahr für jede Person wieder von vorn. Außer man schenkt Mehrteiliges, das sich allmählich vervollständigt. Eine interessante Subvariante aus dem grundsätzlich so praktischen wie problematischen Gutschein-Universum.

Aber soll man zu Weihnachten (außer bei Kindern) tatsächlich explizite „Wünsche“ erfüllen? Oder kommt das der „Bestellung“ gefährlich nahe? Braucht es ein Überraschungsmoment? Oder ist das Auspacken mit einem anderen als dem erhofften Ergebnis bloß eine Enttäuschung? Soll man Dinge schenken, die im engeren Sinn gebraucht werden? Oder ist das beste Geschenk eines, von dem die beschenkte Person gar nicht wusste, dass es sie freuen könnte?

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