Betrüger präsentieren sich im Netz als Fluggesellschaft, mit täuschend echten Webseiten. Abgesehen haben sie es auf Geld und Daten. Bis zu 5000 Euro konnten sie von Einzelnen abkassieren, ehe die Hotlines abgeschaltet wurden.
Flug umbuchen, Gepäck verloren: der erste Weg führt meist zur Fluggesellschaft. Doch nicht immer landet man auch wirklich dort, sondern bei Betrügern. Sie schnappen sich Kunden- und Kreditkartendaten, Personalausweis und Kontoverbindungen. Teils mit beträchtlichem Schaden für die Geschädigten. Der Bundesnetzagentur ist nun ein Schlag gegen die Fake-Hotlines gelungen.
Wer sich mit seiner Fluggesellschaft in Verbindung setzt, weiß nur selten die Web-Adresse auswendig. Auch nicht zwingend notwendig, die Suchmaschine hat dieses Wissen innerhalb kürzester Zeit parat. Doch unter den Suchergebnissen tummeln sich Betrüger. Sie kopieren die Webseiten der eigentlichen Fluglinien. Wer dann die Hotline wählt, wähnt sich in sicheren Händen, landet aber im schlimmsten Fall bei Betrügern.
Die angeblichen Mitarbeiter wollen dann - wie auch bei Fluglinien üblich - alle möglichen Daten. Bis dahin ist der Vorgang kaum voneinander zu unterscheiden. Spätestens, wenn der Mitarbeiter auffordert, eine Software herunterzuladen, sollte man schleunigst auflegen. Denn damit erlangen sie Fernzugriff auf den Rechner.
Direkt die Fluggesellschaften kontaktieren
Die Betrüger gingen dabei äußerst raffiniert vor und wollten nicht nur die Daten, sondern auch Geld. Der Schaden liege laut Bundesnetzagentur zwischen 200 und 5000 Euro.
Aufmerksam wurde die Agentur, weil sich zunehmend Menschen beschwert hatten. Daraufhin wurden die Nummern gesperrt.
Es ist davon auszugehen, dass binnen kürzester Zeit neue Webseiten auftauchen. "Vergewissern Sie sich im Zweifelsfall bei den Fluggesellschaften direkt", rät Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller. Sollte bereits eine Reisebuchung erfolgt sein, stehen auf dem Ticket die notwendigen Kontaktdaten. Damit lässt sich die Echtheit abgleichen.
(bagre)