Teuerung

Deutsche Inflation schwächt sich etwas ab

Die Abschwächung der Inflation ist für Ökonomen noch kein Grund zur Entwarnung. Ein deutlicher Rückgang ist erst nächstes Jahr zu erwarten.

Die Inflation in Deutschland hält sich trotz der Abschwächung im November auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes gegenüber November 2021 um 10,0 Prozent. Details gibt die Wiesbadener Behörde am Dienstag bekannt. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit etwa 70 Jahren erreicht.

Volkswirte sehen in der Abschwächung im November noch keinen Grund zur Entwarnung. Viele Ökonomen rechnen erst im Frühjahr mit einem deutlichen Rückgang der Teuerung. Im Jahresschnitt 2023 geht Bundesbank-Präsident Joachim Nagel von einer Inflationsrate von um die 7 Prozent in Deutschland aus, "möglicherweise sogar darüber", wie er jüngst dem Fernsehsender Phoenix sagte.

Angeschoben wird die Inflation seit Monaten von hohen Energie- und Lebensmittelpreisen. Hohe Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern und zehren Einkommenszuwächse auf. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten.

Noch nie dagewesene Teuerungsraten in Deutschland

Die deutsche Regierung will die Belastungen für Verbraucher und Unternehmen durch die hohen Energiepreise mit milliardenschweren Entlastungspaketen abfedern. Dazu zählen auch die ab kommendem Jahr geplanten Gas- und Strompreisbremsen. Im Dezember gibt es eine einmalige Soforthilfe für Gas- und Fernwärmekunden. Sie müssen in diesem Monat keinen Abschlag zahlen. Die Kosten übernimmt der Bund.

Teuerungsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten um die 10 Prozent und darüber Anfang der 1950er Jahre gemessen. Allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.

(APA/DPA)

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