Literatur

Chantal Akerman: Niemand wird lachen

Chantal Akerman (1950-2015) bei den 68. Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2011.
Chantal Akerman (1950-2015) bei den 68. Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2011.Imago stock&people
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In ihrem autobiografisch geprägten Roman „Meine Mutter lacht“ erzählt Chantal Akerman vom Leid des Alterns – und bedient sich dabei einer Sprache, die an die Poesie der Bilder von Marc Chagall erinnert.

Schon wahr: Im Geschäft der Filmregie sind Frauen traditionell beschämend unterrepräsentiert. Wenn es aber um Film als Kunst, nicht als Ware geht, wenn man über Schwarzenegger und Tarantino hinaus zu schauen vermag, lässt sich eine ganze Reihe von Namen nennen, ohne die die Filmgeschichte nicht denkbar wäre, von Lina Wertmüller, Agnès Varda, Kira Muratova, Věra Chytilová, Márta Mészáros, Agnieszka Holland, Margarethe von Trotta, Ulrike Ottinger, Helke Sander, Kathryn Bigelow, Sally Potter, Léa Pool, Susanne Bier, Barbara Albert, Jessica Hausner bis zu Chantal Akerman.

Die Belgierin Chantal Akerman, die 2015 mit 65 Jahren den Freitod gewählt hat, gehört nicht nur zu den festen Größen des Experimental-, des Spiel-, des Dokumentarfilms und des Filmessays, sondern ist auch eine Schriftstellerin von Format. Der Unterschied liegt nicht im Thematischen, sondern in der Auswahl und der Beherrschung der je erforderlichen Mittel, des Bildes, der Kadrierung, der Montage oder der Sprache, der Syntax, der Phonetik. In der deutschen Übersetzung des vorliegenden Buchs ist Claudia Steinitz dafür verantwortlich. Sie stößt notwendig an Grenzen. So lässt sich die musikalische Vokalfolge im Originaltitel mit den drei einsilbigen Wörtern „Ma mère rit“ durch „Meine Mutter lacht“ nicht reproduzieren.

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