Analyse

Zeitenwende in Asien: Japan rüstet auf

Die japanischen „Selbstverteidigungsstreitkräfte“ bringen sich neu in Stellung.
Die japanischen „Selbstverteidigungsstreitkräfte“ bringen sich neu in Stellung. AFP
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Tokio verdoppelt sein Militärbudget und gibt seine pazifistische Grundhaltung auf. Im Visier der neuen Sicherheitsdoktrin sind vor allem China und Nordkorea.

Tokio. Was dem im Juli bei einem Anschlag ermordeten Ex-Premier Shinzō Abe verwehrt blieb, setzt sein Nachfolger Fumio Kishida nun mit Brachialgewalt um: eine komplette Neuausrichtung der Sicherheitsdoktrin. Dabei geht es zunächst um viel Geld, um 300 Milliarden Euro bis zum Finanzjahr 2027. Der Verteidigungsetat der drittgrößten Volkswirtschaft ist ab dann an zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gekoppelt.

In erster Linie sollen Waffen zum „Gegenschlag“ angeschafft werden, die feindliche Raketenstellungen ausschalten können, bevor der Gegner seine Geschosse überhaupt abfeuern kann. Das Drohpotenzial soll die Abschreckung stärken. Eine solche militärische „Vorbeugung“ wäre eine deutliche Neuauslegung der pazifistischen Verfassung, die bisher nur die Verteidigung bei einem Angriff vorsah. Bisher war es tabu, darin präventive Schläge einzukalkulieren. Es kommt einer Zäsur gleich.

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