Abenteuer im Eselkopf: Jerzy Skolimowskis jüngster Spielfilm fantasiert sich in einen Unpaarhufer hinein. Ein umwerfendes Unikat, u. a. mit Isabelle Huppert.
Kein Hund, sondern der Esel ist der einzig wahre Underdog (und heimliche Sympathieträger) der Film- und Kulturgeschichte. Nicht von ungefähr ritt Jesus auf einem solchen nach Jerusalem. Von Sancho Panzas Rucio bis zu Winnie Puuhs Kumpel I-Aah stehen die fluffigen Unpaarhufer für Schwächen, die im Grunde Stärken sind. Störrische Viecher? Wohl eher hintersinnige Kärrnerarbeitverweigerer à la Bartleby! Traurige Narren? I wo: Hellsichtige Beobachter, deren tiefer, augenscheinlicher Weltschmerz uns allen zur Warnung gereichen sollte.
Im Kino haben Esel schon viele markante Auftritte hingelegt: Ein schönes jüngeres Beispiel dafür findet sich demnächst in Martin McDonaghs irischer Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“. Wer aber einen Eselfilm für die Ewigkeit auf der großen Leinwand sehen will, kann das bei uns bereits ab morgen, Donnerstag, tun: Da startet nämlich Jerzy Skolimowskis „Eo“ in Österreich.