Die Klassik-CDs 2022

CD Neuerscheinungen 2022
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Die besten Neuerscheinungen des Jahres 2022 - zum Nachhören im "Presse"-Podcast MUSIKSALON.

Was dem Klassik-Kritiker in Erinnerung geblieben ist:

Zu den bemerkenswerten CD-Reihen, die derzeit produziert werden, gehört - in Vorbereitungen des Bruckners-Jahres 2024 - die Gesamtaufnahme der Bruckner-Symphonien durch den Linzer GMD Markus Poschner: Er nimmt die Werke in den bekannten Fassungen mit seinem Linzer Brucknerorchester auf und kontert dann jeweils am Pult des RSO Wien mit den Urfassungen der Stücke, die sich oft enorm von den etablierten Werken unterscheiden. 2022 erschien beispielsweise die Erstfassung der Vierten, der vom Komponisten selbst so genannten "Romantischen". Da ist noch nicht einmal das beliebte "Jagdscherzo" enthalten und die Musik nimmt wildere, dämonische Farben an.

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 (1. Fassung) RSO Wien - Markus Poschner

Zwei Mozart-CDs sind hörenswert: Die Gesamtaufnahme der ersten großen Mailänder Oper des Teenagers, "Mitridate, re di Ponto" unter Marc Minkovski, nicht zuletzt dank der Primadonnen Sabine Deveilhe und Julie Fuchs wohl ab sofort die Referenz-Einspielung dieses Werks; und das Konzeptalbum "Das Jahr 1786" von Leif Ove Andsnes, der mit Christiane Karg das "Figaro"-Jahr im musikalischen Leben Mozarts durchleuchtet.

W. A. Mozart: Mitridate, Re di Ponto unter Marc Minkowski mit Sabine Deveilhe
W. A. Mozart: Das Jahr 1768 mit Leif Ove Andsnes und dem Mahler Chamber Orchestra

Apropos Stimmen: Für Melomanen, die ein kräftiges, kerniges Timbre und Höhensicherheit schätzen: Jonathan Tetelmans Debüt-CD bei DG beginnt vielleicht verhalten, steigert sich dann aber Stück um Stück zu einem furiosen Finale mit Verdis "Troubadour" - in hohes C inbebriffen, das es in sich hat!

Arien-CD Jonathan Tetelman (Verdi: „Di quella pira“ aus „Il trovatore“)

Für Romantiker: Die Streichsextette von Johannes Brahms mit dem Belcea Quartett und Freunden - herb frische Wiedergaben mit Ecken und Kanten und voll Energie; sowie zwei der Quintette mit dem Pavel Haas Quartett und Gästen, die den frühen mit dem späten Brahms konfrontieren, eine wunderbar ausgewogene, leidenschaftliche Darstellung des G-Dur-Quintetts op. 111, mit dem der Komponist eigentlich seine Laufbahn beenden wollte. Gottlob kam dann noch die Begegnung mit dem Klarinettesten Mählfeld dazwischen...

Johannes Brahms: Die Streichsextette mit dem Belcea Quartett
Johannes Brahms: Kammermusik mit dem Pavel Haas Quartett

Das faszinierende "Tristan"-Projekt Igor Levits und Franz Welser-Mösts, das Hans Werner Henzes abenteuerliches "Tristan"-Klavierkonzert mit Wagner und Liszt verbindet. Ein veritables Hör-Spiel mit vielen Assoziationen vom Mittelalter bis in die Gegenwart.


Liszt/Wagner/Henze: Das „Tristan“-Projekt mit Igor Levit und Franz Welser-Möst

Die auch für die Wiener Interpretationsgeschichte bedeutende Ausgabe der Decca-Aufnahmen zweier so unterschiedlicher Dirigenten wie Hans Knappertsbusch und Clemens Krauss - mit unverzichtbaren Aufnahmen für Wagnerianer und Verehrer von Strauß und Strauss.

Edition Hans Knappertsbusch: Die Decca-Aufnahmen (K. Komzak: „Badner Madeln“)

Nachzuhören hier im Podcast:

Die Klassik-Alben des Jahres

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