Neujahrsspringen

Stefan Kraft und der Fluch von Garmisch

Stefan Kraft wähnt sich für das Neujahrsspringen startbereit. Große Silvesterfeiern gab es nicht.

Mit Grippesymptomen war Stefan Kraft zur Vierschanzentournee gereist und in Oberstdorf fast in der Qualifikation gescheitert. Im Auftaktspringen wurde Österreichs bester Adler Fünfter, der Salzburger wähnt sich trotz der Überlegenheit des Norwegers Halvor Granerud (20,4 Punkte voraus) oder der Polen Piotr Żyła (+13,4 Punkte) und Dawid Kubacki auch (+17,5) weiterhin in Lauerstellung. Denn: die Szene zweifelt an Graneruds Nervenstärke. Er gilt als „Wackelkandidat“ in entscheidenden Augenblicken.

Er hat die Tournee 2015 gewonnen, kennt alle Mechanismen. Auch darum ließ er, wieder einmal, Silvesterfeiern dankend aus. Denn beim heutigen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen (14 Uhr, live, ORF1) muss Kraft angreifen. Im neuen Jahr muss der ÖSV-Adler „vorlegen“.

Der Ruhetag am Freitag, an dem das ÖSV-Team aus dem Allgäu zum Teamquartier in Leutasch reiste, kam Kraft sehr entgegen. „Es ging darum, bisserl Energie zurückzugewinnen, abzuschalten. Ich habe viel investiert, damit es auf der Schanze passt.“

Die Freude auf Garmisch müsste sich bei Kraft eigentlich in Grenzen halten, den „Fluch“ sieht das ÖSV-Ass aber als gar nicht so bedrohlich an. Hier vergab er bereits fünfmal in Serie mit Abstürzen auf die Plätze 31, 49, 13, 28 sowie einem blamablen Aus in der Qualifikation (2022) alle Tourneehoffnungen. Kraft lächelte. Er wusste, was er zu tun hat. „Ich war heuer nie dort auf Training, ganz bewusst“, sagte er. „Wenn ich da jetzt frisch hinkomme, springe ich ganz gut.“ FIN

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.01.2023)

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