Footballer Damar Hamlin, 24, erlitt während einer NFL-Partie einen Herzstillstand. Zu solch dramatischen Szenen kommt es quer durch die Sportarten, immer wieder versterben durchtrainierte Profis.
Cincinnati/Wien. Es zählt zu den schockierendsten Momenten im Sport, wenn durchtrainierte Profis plötzlich leblos zu Boden sacken. Derart dramatische Szenen spielten sich in der NFL am Montagabend im Paul Brown Stadium von Cincinnati ab, als Buffalo-Verteidiger Damar Hamlin sich nach einem Tackling gegen die Brust zwar erst wieder aufrappelte, dann aber zusammenbrach. Der 24-Jährige wurde nach einem Herzstillstand noch auf dem Rasen reanimiert, um ihn knieten Teamkollegen, manche weinten.
Am Dienstagnachmittag befand sich Hamlin in „kritischem Zustand“ im Krankenhaus. Die Partie zwischen Bengals und Bills war nach 90-minütiger Unterbrechung abgebrochen worden.
Das NFL-Drama weckte unschöne Erinnerungen an Fußballer Christian Eriksen, der während eines EM-Spiels 2021 einen Herzstillstand erlitt. Denn medizinische Notfälle gibt es quer durch den Spitzensport, auch mit Todesfolge.
Fußball
Eriksen hatte nach dem Zusammenbruch Glück im Unglück: Teamkollege Simon Kjær reagierte geistesgegenwärtig, das herbeigeeilte Notarztteam konnte den 30-Jährigen noch auf dem Rasen wiederbeleben. Der Däne bekam später einen Defibrillator eingesetzt und kehrte im März 2022 in den Profifußball zurück.
Weniger reibungslos verlief die Erstversorgung von Ajax-Jungprofi Abdelhak Nouri nach einem Herzstillstand bei einem Testspiel in Tirol 2017. Der 20-Jährige trug schwere Hirnschäden davon, lag monatelang im Koma und benötigt seither intensive Pflege. Seine Familie bekam von Ajax 7,85 Millionen Euro Entschädigung.
An den Folgen eines Herzinfarkts verstorben sind unter anderen die Profis Marc-Vivien Foé (2003), Antonio Puerta (2007) oder Davide Astori (2018).
Eishockey
Boris Sádecký von den Bratislava Capitals brach im November 2021 während des Auswärtsspiels in Dornbirn auf dem Eis zusammen. Der Slowake wurde reanimiert, verstarb jedoch fünf Tage später im Alter von 24 Jahren im Spital. Posthum wurde eine Herzmuskelentzündung festgestellt.
Radsport
2018 schockierte der Tod des belgischen Radprofis Michael Goolaerts. Der 23-Jährige schlug beim Klassiker Paris–Roubaix nach einem Sturz mit dem Kopf auf dem Kopfsteinpflaster auf und erlag wenig später im Krankenhaus in Lille seinen schweren Verletzungen. Die Autopsie ergab später, dass Goolaerts während des Rennens einen Herzinfarkt erlitten hatte und deshalb zu Boden gegangen war. (swi)
