Generalstaatsanwalt

Ermittlungen gegen Perus Präsidentin wegen "Völkermords"

Bei den seit rund vier Wochen anhaltenden Protesten gegen Präsidentin Dina Boluarte sind mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 600 weitere verletzt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt nun.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Peru hat Ermittlungen gegen Präsidentin Dina Boluarte wegen "Völkermords" während der gegen sie gerichteten Proteste angekündigt. Die Vorermittlungen richteten sich auch gegen Kabinettschef Alberto Otárola, Innenminister Víctor Rojas und Verteidigungsminister Jorge Chávez, teilte die Strafverfolgungsbehörde am Dienstag (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

Bei den seit rund vier Wochen anhaltenden Protesten gegen Boluarte sind mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 600 weitere verletzt worden. Die Ermittlungen würden den mutmaßlichen Verbrechen des "Völkermords, der vorsätzlichen Tötung und schweren Körperverletzung" nachgehen, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft.

18 Tote bei Unruhen am Montag

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Kabinettschef Otárola verkündete am Dienstag eine dreitägige nächtliche Ausgangssperre in der südlichen Region Puno, die ein zentraler Schauplatz der Proteste ist.

Am Montag waren während der Unruhen in der Region Puno 18 Menschen getötet worden. 14 von ihnen starben bei Konfrontationen mit den Sicherheitskräften rund um den Flughafen der Stadt Juliaca. Demonstranten hatten versucht, den Flughafen zu besetzen. In der Region Puno leben viele Indigene vom Volk der Aymara.

Unruhen seit Amtsenthebung des Präsidenten

Das südamerikanische Land wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo am 7. Dezember von landesweiten Unruhen erschüttert. Die Demonstranten protestieren gegen die Entmachtung Castillos und fordern den Rücktritt seiner Nachfolgerin Boluarte. Ferner verlangen sie, dass das Parlament aufgelöst wird und unverzüglich Neuwahlen stattfinden.

(APA/AFP)

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