Kunstbetrieb

Lassen Museen sich von Galerien ausnutzen?

Gehört Ruth Baumgarte in die Albertina? Bilder wie „Rückkehr“ (1994) wirken anachronistisch.
Gehört Ruth Baumgarte in die Albertina? Bilder wie „Rückkehr“ (1994) wirken anachronistisch.(c) Besitz R. Baumgarte
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Galeristen scheinen die Programme von Museen zu beeinflussen. „Der Zusammenhang hat sich sogar verstärkt“, bestätigt Experte Otto Hans Ressler. Machen Museen es sich zu leicht? Ein Aufruf zur skeptischen Beobachtung.

Man kann immer nur wieder den Hut ziehen, wie der aus Österreich stammende Galerist Thaddaeus Ropac mit Standorten in Salzburg, Paris, London und Seoul es schafft, die Künstlerinnen und Künstler seines Programms institutionell zu platzieren: Gerwald Rockenschaub im Belvedere 21, Rona Pondick voriges Jahr mit Werken im Oberen und Unteren Belvedere, bei der „Bäume“-Ausstellung prominent auch das goldglitzernde Adam-und-Eva-Paar von Liza Lou. Die Verbindung zum Museum geht schon in die Zeit Agnes Hussleins zurück, die sich 2008 über eine „großzügige Schenkung“ von Ropac mit 17 Werken von Julius Deutschbauer (Ropacs Bruder), Walter Obholzer, Gerwald Rockenschaub, Hubert Scheibl und Erwin Wurm freuen durfte.

In der Albertina sind die Überschneidungen der Programme seit Neueröffnung des Museums vor 20 Jahren noch deutlicher, bezüglich ihres Kunstgeschmacks scheint Ropac mit Klaus Albrecht Schröder das Perfect Match gefunden zu haben: Von sieben Einzelausstellungen im Haupthaus in diesem Jahr werden drei aus Ropacs Stall gestellt, Valie Export, Alex Katz und Georg Baselitz, die letzten beiden Stammgäste hier. Wobei Baselitz heuer auch im Kunsthistorischen Museum den großen Auftritt hat: Ab März darf er allein die Gemäldegalerie auf „Nackte Meister“ hin untersuchen.

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