Nahost

Neun Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

APA/AFP/ZAIN JAAFAR
  • Drucken

In Jenin kommt es fast täglich zu Razzien und Schusswechseln. Die Stadt gilt als Hochburg palästinensischer Extremisten.

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Jenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben neun Menschen getötet worden. Weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstag mit. Unter den Toten sei demnach auch eine Frau. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond war die Lage vor Ort am Vormittag weiter unübersichtlich. Es sei schwer, zu den Verletzten zu gelangen.

Ein Sprecher des israelischen Militärs bestätigte lediglich, dass es am Morgen einen Einsatz in der palästinensischen Stadt gab. Die Lage im Westjordanland ist schon seit langem sehr angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen im vergangenen Jahr unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Konfrontationen. Jenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. In diesem Jahr sind bereits 24 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet worden, darunter fünf Jugendliche. Im vergangenen Jahr waren es 172 Palästinenser, so viele wie noch nie seit 2006.

Israel hat 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

(DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.