In Wien begann ein Geschworenenprozess um bizarr anmutende Anklagepunkte: Einem 53-jährigen Mann mit 13 Vorstrafen wird Vergewaltigung mit Todesfolge, schwerer Raub und Missbrauch einer wehrlosen Person vorgeworfen. Die Taten sollen mittels Homosexuellen-Sex-Plattformen im Internet angebahnt worden sein.
Die Gegensätze, die bei einem Prozess am Freitag im Wiener Straflandesgericht zutage traten, wirkten verstörend: Laut Anklage hat Christian S. (53) im Juni 2021 einem Mann, den er mittels einer Dating-Plattform kennengelernt hatte, in dessen Wohnung Liquid Ecstasy gespritzt und dann dem betäubten Opfer Gegenstände im Wert von 18.000 Euro geraubt. In der Nacht auf den 1. Oktober 2021 soll S. einen anderen Mann, den er ebenfalls via Internet-Dating kennengelernt hatte, zu sich eingeladen haben. Diesem Opfer wurde, so die Vorwürfe, ebenfalls eine Droge gespritzt. Danach verging sich S. wiederholt an dem wehrlosen 43-Jährigen und fertigte Videos von den Missbrauchs-Handlungen an.
Zwischen den Vergewaltigungen soll S. in die Wohnung des Opfers gefahren sein, um dort ein teures TV-Gerät in seinen Besitz zu bringen. Der 43-Jährige erlangte nicht wieder das Bewusstsein und starb in der Wohnung des nunmehrigen Angeklagten.