Indien

Adani-Gruppe in Misskredit

Die Aktie des indischen Konglomerats stürzte nach Vorwürfen eines US-Leerverkäufers tief ab.

Mumbai. Die Firmengruppe eines der weltweit reichsten Menschen, Adani Enterprises, kommt nach einem kritischen Bericht eines US-Leerverkäufers nicht zur Ruhe: Die Aktien des indischen Konglomerats des Milliardärs Gautam Adani rutschten am Freitag um 20 Prozent ab. Auch andere börsenotierte Unternehmen der Gruppe gerieten unter die Räder: Adani Transmission, Adani Total Gas, Adani Green Energy und Adani Ports brachen ebenfalls um bis zu 20 Prozent ein. Zusammen haben sieben Firmen des Konglomerats seit Mittwoch insgesamt 48 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung vernichtet. Auch der indische Bankenindex kam unter die Räder, weil Investoren Auswirkungen fürchten auf Banken, die Kredite an das Konglomerat vergeben haben. Im Zuge des Aktieneinbruchs rutschte auch Gautam Adani in der Rangliste der reichsten Menschen der Welt ab: Dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zufolge liegt er nun mit einem geschätzten Nettovermögen von 96,6 Milliarden Dollar auf Platz sieben. Vor dem Absturz der Aktien aus seiner Gruppe rangierte er noch auf Platz drei.

Der US-Leerverkäufer Hindenburg Research hatte in einem Bericht Zweifel an Zahlen zur Verschuldung und zu Vermögenswerten des Konglomerats geäußert und gesagt, auf fallende Kurse bei Firmen der Adani Group zu wetten. Zudem warf er Adani vor, Firmen aus Offshore-Steueroasen wie Mauritius und karibischen Inseln missbräuchlich genutzt zu haben. Die Adani Group wies das zurück. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2023)

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