Ein Ende nach 214 Jahren: Mit der Parfümerie Filz am Graben verliert erneut ein Familienunternehmen gegen die hohen Mieten. Die historischen Düfte, die an Lavendeltradition und Wiener Kongress erinnern, sollen erhalten bleiben.
Wien. Dem verspiegelten Portal zum Trotz: Die Parfümerie Filz am Graben kann man leicht einmal übersehen. Drinnen ist das Lokal unter dem Deckengewölbe so schmal, dass gerade einmal die Verkaufstheke hineinpasst, entlang derer man sich schlichten muss, sobald mehr als eine Kundin im Geschäft ist.
Man habe zum Teil „sehr vornehme arabische Kundschaft“, die ein paar Mal pro Jahr komme, erzählt Alfred Zmrzlik. „Da stehen dann drei Damen, blockieren den Gang und suchen sich stundenlang Düfte aus.“
Die Präsentation der Produkte wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. In den Vitrinen (aus dem Jahr 1914) stehen dicht an dicht Parfümflaschen. Chanel, Guerlain, Aqua di Parma. Aber auch Nischendüfte, „die es eben nicht in Dubai im Duty Free Shop gibt“.