"Upper Austria Ladies" in Linz

Glanz einer Traditionsveranstaltung

Australian Open
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Geht es nach Turnierdirektorin Sandra Reichel, sind weder Semesterferien noch Ski-WM Konkurrenz für das Linzer Event Upper Austria Ladies. Maria Sakkari (GRE) ist die Topfavoritin.

Linz. Im Jahr 2022 gab es erstmals seit Jahrzehnten kein WTA-Turnier in Österreich, allerdings aus gutem Grund: Das Upper Austria Ladies in Linz wechselte seinen Termin von Oktober in den Februar und geht seit Sonntag neu im Design Center über die Bühne. Das Team rund um Sandra Reichel erhofft sich durch den Wechsel in den Winter „trotz der Konkurrenz mit Semesterferien und Ski-WM“ durchaus Vorteile. Zudem gehe es ja nicht nur um Ostösterreich, sondern auch um Einzugsgebiete wie Oberösterreich, Salzburg oder Steiermark, sagte Reichel.

Angeführt wird das Feld von der aktuellen Nummer sieben der Welt: Die Griechin Maria Sakkari ist auch die Topfavoritin. Ebenfalls genannt hatten Jekaterina Alexandrowa (RUS/WTA-17.), Irina-Camelia Begu (ROU/27.), Ex-Linz-Siegerin Camila Giorgi (ITA/69.) oder, weil ein Prestige-Event auch eine Lokalmatadorin braucht: Julia Grabher (dank Wildcard).

Der neue Schauplatz im Design Center (war schon 2000, 2001 und 2002 Austragungsort) fasst 2000 Zuschauer auf dem Center-Court und weitere 500 auf dem Matchcourt 1. Der Green-Set-Belag (in violett-grüner Farbe) ist schneller, verlangt mehr Bewegung und präzisere Schläge. „Wir merken eine Aufbruchstimmung. Jeder, der uns im Design Center schon besucht hat, sagt: ,Wow.‘ Es ist eine coole Location. Und wir haben uns rund um den Sport auch einiges einfallen lassen“, sagt Reichel erfreut.

Schaulaufen der Stars

Mit Themen wie Umwelt, Inklusion, einem Frauensymposium oder einem Gesundheitstag, der sich der Krebsvorsorge widmet, will man neue Wege gehen. „Unser Turnier ist mehr als nur Tennis.“

Reichel freut sich mit Turnierbotschafterin Barbara Schett, einst Nummer sieben der WTA-Welt, auf ihre Stars wie Sakkari oder Melbourne-Viertelfinalistin Donna Vekić. Wieder sei ein guter Mix aus arrivierten Spielerinnen und Newcomern gelungen. Geschichten wie der erste WTA-Titel von Coco Gauff, gelungen in Linz, gefallen Reichel und tun dem Turnier gut.

Die Liste der Stars, die in Linz aufgeschlagen oder gesiegt haben, ist endlos lang. Ob Lindsay Davenport (USA), Venus Williams (USA), Jelena Dokić, Justine Henin (BEL), Amélie Mauresmo (FRA), Maria Scharapowa (RUS), Daniela Hantuchová (SVK), Ana Ivanović (SRB) oder Viktoria Asarenka (BLR), ruft die „Tennisfamilie“ Reichel, ist Entertainment garantiert. Wobei, die einflussreichste Person wird auch heuer nicht spielen, aber Linz definitiv einen Besuch abstatten: Micky Lawler, Präsidentin der Tennis-Tour WTA, wird in Oberösterreich dabei sein. Es ist die größte Frauensportveranstaltung der WTAin Österreich, zudem auch das zweitälteste Hallenturnier dieser Serie.

Ob damit eine weitreichende Zukunft sicherer ist? „Ich traue mir über die Zukunft gar nichts zu sagen. Jetzt machen wir einmal dieses Event – zum neuen Termin in neuer Location – und dann schauen wir weiter“, sagte Reichel, die über einen Etat von 1,8 Millionen Euro verfügt. Dass ein Titelsponsor für das „Turnierkind“ noch gesucht wird und extrem hilfreich wäre, musste sie nicht zweimal betonen.

Hoffen auf einen „Heimsieg“

Hilfreich sind auch Siege von Österreicherinnen. Grabher, die 26-jährige Dornbirnerin, ist erstmals seit ihrem Einzug in die Top 100 im vergangenen September in Österreich zu sehen. Sie hat bei den Australian Open ihr Grand-Slam-Debüt gefeiert, Endstation war allerdings schon in Runde eins. Auch in Lyon war schon nach nur drei Sätzen das Turnier für sie schon wieder Geschichte. Was ab heute in Linz beginnt? (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2023)

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