Warnstufe 3

Lawinengefahr in Tirol weiter "erheblich"

APA/ZOOM.TIROL
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Der Lawinenwarndienst gab Warnstufe 3 aus. Einmal appelliert man an alle Wintersportlerinnen und -sportler, nicht abseits der Pisten zu fahren.

Nach der Vielzahl an tödlichen Lawinenunglücken am vergangenen Wochenende bleibt die Lawinengefahr in Tirol trotz Sonnenscheins und nahezu wolkenlosem Wetter auch am Dienstag weiter "erheblich". Der Lawinenwarndienst gab Warnstufe 3 aus, die Gefahr sei bei dieser Warnstufe allerdings im oberen Bereich angesiedelt, heißt es. Die Gefahrenstellen würden an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze, aber auch im Bereich der Waldgrenze um rund 1800 Meter liegen.

Die Stellen seien recht häufig und auch für Geübte kaum zu erkennen. Die Verantwortlichen appellieren einmal mehr an alle Wintersportlerinnen und -sportler, auf das Fahren abseits der gesicherten Pisten im freien Skiraum möglichst komplett zu verzichten. An Übergängen von wenig zu viel Schnee wie zum Beispiel bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden sei die Wahrscheinlichkeit, dass Schneebretter ausgelöst werden, höher, warnen sie. Auch steile, noch unbefahrene Hänge würden besondere Gefahren in sich bergen.

Leichtsinn und Selbstüberschätzung

Die Verantwortlichen hatten schon am Montag angekündigt, dass Warnstufe 3 voraussichtlich den Großteil der Woche über bestehen bleibe. Bei dieser Gefahrenstufe passieren erfahrungsgemäß die meisten Lawinenereignisse. Am vergangenen Wochenende herrschte hingegen Warnstufe 4, also große Gefahr.

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Wiederholt hatte der Lawinenwarndienst in den vergangenen Tagen an die Wintersportlerinnen und -sportler appelliert, sich kurzfristig einfach in "Verzicht zu üben" und von Skitouren und Abfahrten vor allem im steilen Gelände abzusehen. Man könne viele andere Dinge auch im Tal unternehmen, zum Beispiel "in die Sauna gehen oder was auch immer", meinte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst. Geortet wurde vielfach Leichtsinn und Selbstüberschätzung der Skifahrerinnen und Skifahrer, wenngleich man nicht alle in einen Topf werfen könne.

Acht Lawinentote am Wochenende

Am vergangenen Freitag sowie am Wochenende waren in Tirol und Vorarlberg acht Personen unter Lawinen gestorben. In St. Anton/Arlberg und in Kaunerberg (Bezirk Landeck) kamen am Samstag drei Sportler ums Leben, ebenso ein 55-Jähriger im Kleinwalsertal und ein 17-Jähriger im Zillertal. In Osttirol wurde ein Schneepflugfahrer von einer Lawine erfasst und starb. Im Ötztal kam am Sonntag eine Person unter einem Schneebrett ums Leben. Bereits am Freitag war ein chinesischer Freerider im Tiroler Ötztal tödlich verunglückt.

(APA)

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