Interview

Erfolgsgeschichten möglich machen

(c) Inge Prader
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WKÖ- Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ Martha Schultz über den Wachstumskurs der österreichischen Unternehmerinnen.

Martha Schultz ist stolz auf die Entwicklung der Unternehmerinnen in Österreichs Wirtschaft. Aber gerade in Zeiten, in denen eine Krise der anderen folgt, ist es wichtig, engagierten Unternehmerinnen tatkräftig zur Seite zu stehen. Im Interview erklärt die WKÖ-Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“, worauf es jetzt ankommt.


Corona, Ukraine, Teuerung: Wo man hinsieht, nichts als Krisen. Wie ist die Stimmung unter den österreichischen Unternehmerinnen?

Martha Schultz: Die Zeiten sind fordernd. Wir haben wichtige Unterstützungen durchgesetzt, wie etwa mit dem Energiekostenzuschuss. Das heurige Jahr wird nicht einfach. Aber: Unsere Unternehmerinnen sehen immer auch die Chancen – und packen an. Diese Rolle der Unternehmerinnen ist wichtiger denn je. Und mit unserem bereits neunten Unternehmerinnen-Award machen wir das auch öffentlich sichtbar.

Welche Rahmenbedingungen sind jetzt für Unternehmerinnen wichtig?

Die Sicherung von Arbeits- und Fachkräften ist in vielen Bereichen ein zentrales Thema, trotz gedämpfter Konjunktur. Wir brauchen Arbeitskräfte für Wachstum und Wertschöpfung. An Reformen am Arbeitsmarkt führt kein Weg vorbei. Außerdem gilt es, Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwis-senschaft, Technik; Anm. d. Red.) attraktiver zu machen – gerade auch für Mädchen. Das zweite große Thema ist und bleibt natürlich die Entlastung. Wir müssen unseren Betrieben alle Wachstumshürden bei Lohnnebenkosten, Steuern und Bürokratie aus dem Weg räumen. Besonders wichtig für Unternehmerinnen ist auch die Kinderbetreuung, immerhin hat die Hälfte der Unternehmerinnen Kinder. Hier ziehen wir mit den anderen Sozialpartnern und der Industriellenvereinigung an einem Strang: Wir brauchen einen raschen Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem für unter Dreijährige, und zeitgemäße Öffnungszeiten.

Digitale und ökologische Transformation sind große Themen für Gesellschaft und Wirtschaft. Welchen Beitrag leisten Unternehmerinnen?

Das können Sie besonders gut am Unternehmerinnen-Award ablesen. Wir haben in allen Kategorien – Gründungen, Export, Innovation, Social Entrepreneurship und besondere Leistungen – immer wieder Unternehmerinnen, die mit ihren Geschäftsideen und Betrieben unser Wirtschaften verändern und weiterentwickeln. Sie zeigen, dass Zukunft machbar ist, wenn man es richtig anpackt. Ich kann daher jeder und jedem, der etwas für die Zukunft tun will, nur raten: Macht euch selbstständig, gründet ein Unternehmen und sorgt damit für Lösungen, die Wohlstand und Zukunft sichern.

Die Gründungsquote bei Frauen ist ja stark im Steigen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Wir liegen bereits bei 45 Prozent weiblichen Gründungen und haben einen Anteil von 40 Prozent Unternehmerinnen. Wir sind da eindeutig auf dem richtigen Kurs unterwegs. Mit „Frau in der Wirtschaft“ haben wir ein starkes Netzwerk, das Frauen empowert und neue, starke Erfolgsgeschichten ermöglicht. Die sind gerade jetzt wichtiger denn je.

Auf den Punkt

Presseofoto Neumayr
Presseofoto Neumayr(c) Frank Neumayr
(c) WK Schwaz

Information

Eine Medienkooperation von der „Presse“ mit „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) und finanzieller Unterstützung von Partnern, u. a. der Wiener Städtischen Versicherung.

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