Ifo-Umfrage

Wirtschaftsexperten rechnen nicht mehr mit globaler Rezession

APA/AFP/DANIEL LEAL
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Das weltweite BIP dürfte um durchschnittlich 2,8 Prozent zulegen, wie aus der vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik hervorgeht. Allerdings würde das Wachstum unter dem globalen Durchschnitt vor Ausbruch der Corona-Pandemie bleiben.

Wirtschaftsexperten aus aller Welt rechnen nicht mehr mit einer globalen Rezession in diesem Jahr. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt dürfte um durchschnittlich 2,8 Prozent zulegen, wie aus der am Montag veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik hervorgeht. "Eine globale Rezession wird damit nach Ansicht unserer Expertinnen und Experten weltweit zunehmend unwahrscheinlicher", sagte Ifo-Forscher Klaus Gründler.

Allerdings würde das Wachstum um rund 0,4 Prozentpunkte unter dem globalen Durchschnitt der zehn Jahre vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurückbleiben. Für die kommenden Jahre sind die über 1500 befragten Experten aus 133 Ländern optimistischer: Dann soll das Wachstumstempo auf 3,3 Prozent steigen. Für 2026 werden sogar 3,8 Prozent vorausgesagt.

Weniger Zuversicht in Europa

"Der Blick auf die einzelnen Erdteile offenbart große Unterschiede", hieß es. Im Gegensatz zu den weltweit zunehmend optimistischen Erwartungen sind Experten in Europa weniger zuversichtlich und sehen ihre Länder "an der Grenze zur Rezession". Insbesondere in Osteuropa (0,1 Prozent) und in Westeuropa (0,7 Prozent) gehen sie von geringen Wachstumsraten im laufenden Jahr aus, die sich bis 2026 nur langsam an die insgesamt positiven weltweiten Erwartungen anpassen. Ein geringes Wachstum wird auch in Nordamerika (1,6 Prozent) und Südasien (1,7 Prozent) vorausgesagt.

Für Südostasien und in Teilen Afrikas fallen die Prognosen hingegen deutlich optimistischer aus als im Rest der Welt. In Ostafrika erwarten die Wirtschaftsexperten für 2023 ein Wachstum von 8,0 Prozent, in Südostasien von 4,7 Prozent, in Mittelafrika von 4,7 Prozent und in Westafrika von 5,2 Prozent. "Ohne diese wachstumsstarken Regionen läge die erwartete Wachstumsrate für die Welt im laufenden Jahr bei lediglich 1,7 Prozent", betonte das Ifo-Institut.

(Reuters)

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