Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat nach acht Jahren im Amt überraschend ihren Rücktritt erklärt.
Die Ankündigung kam aus heiterem Himmel. Völlig überraschend gab Nicola Sturgeon, Erste Ministerin Schottlands und Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP), am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt. „Es ist an der Zeit“, sagte sie in einer eilig anberaumten Pressekonferenz in Bute House in Edinburgh, ihrem Amtssitz. Ihre Demission sei „das Richtige für mich, für meine Partei und für das Land“. Mit Sturgeon dankt eine überaus begabte und charismatische Politikerin ab, die die Geschicke Schottlands über acht Jahre lang gelenkt hat und ihre Partei zu mehreren beeindruckenden Wahltriumphen geführt hat.
Der Abgang kommt unverblümt, für viele ihrer Parteikollegen war er ein Schock; noch vor zwei Wochen hatte die Erste Ministerin beteuert, sie habe noch „viel Benzin im Tank“ – eine Anspielung auf die Rücktrittserklärung der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern, mit der Sturgeon zuweilen verglichen wurde. Aber die SNP-Chefin hat offenbar nicht im Affekt gehandelt. Zumindest sagte sie in ihrer Pressekonferenz, dass sie sich seit vielen Wochen mit dem Gedanken an ihr politisches Karriereende herumgeschlagen habe.